Swisslos-Rubbellose: Hoffen, Kratzen und der Kater danach

Aufrubbeln eines Rubbelloses von Swisslos
Die Spannung steigt beim Aufrubbeln von Swisslos-Rubbellosen. (Bild: PD)

Rubbellose sind ein verbreitetes Glücksspiel, das auf den ersten Blick unschuldig erscheint. Die Chancen auf Gewinn sind teils aber geringer als oftmals gedacht.

Es sieht so harmlos aus, ein einfaches Stück Papier, das mit einer dünnen Schicht Silberfolie bedeckt ist. Ein paar Sekunden des Kratzens, und vielleicht, aber eben nur vielleicht, liegt das grosse Glück in Form eines Geldpreises darunter verborgen.

Kurzer Moment des Glücks

Rubbellose sind überall erhältlich – an Kiosken, in Supermärkten und sogar online. Sie sind verlockend einfach: Ein Kauf, ein kleines Kratzen, und schon könnte man Millionär sein.

Gerade diese Einfachheit bringt viele Menschen, die auf der Suche nach dem grossen Glück sind, zu dem Spiel.

Swisslos hat zahlreiche Rubbellose im Angebot und muula.ch ist in einem dicken Stapel achtlos liegengelassener Lose an einem Kiosk aufgefallen, dass Käufer oftmals gar nichts mit den Losen gewinnen können, egal welche Felder sie freirubbeln.

Die Lose sind so gedruckt, dass Mitspieler eigentlich gar nichts gewinnen können – es geht beim Kauf also nur um diese Spannung und einen Moment des Glücks.

Rubbeln ist Nebenaspekt

Angesprochen auf den Umstand erklärte die Medienstelle von Swisslos, dass es bei den Rubbellosen in aller Regel egal sei, welche Felder aufgerubbelt würden. Bei vielen Losen würden sogar alle Felder freigekratzt, hiess es.

Die Lose kämen so in den Verkauf, dass rund jedes dritte Los einen Gewinn aufweise, erklärte Swisslos weiter. Durch das Aufrubbeln werde klar, ob es sich um einen Gewinn handele oder eben nicht.

Das heisst, im Schnitt gewinnt demnach nur jedes dritte Los überhaupt.

Lottoanbieter im Vorteil

Schaut man auf die Trefferquoten bei einzelnen Rubbellosen, sieht man aber, dass der Wert teilweise sogar nur bei 25 Prozent liegt. Die Serie «Rubolo» kommt sogar nur auf eine Quote von rund 23,6 Prozent, was bedeutet, dass nicht mal jedes vierte Los ein Treffer ist.

Swisslos verkauft nun etwa beim Rubbellos «Super Podium» 1,6 Millionen Lose zu jeweils 12 Franken. Das macht als (Plan-)Einnahme 19,2 Millionen Franken. Davon werden laut Spielplan rund 58 Prozent als Gewinn ausgeschüttet – die Trefferquote für die Lose liegt aber bei zirka 27 Prozent.

Das heisst für den Anbieter des Glücksspiels, dass Swisslos unter dem Strich rund 8 Millionen Franken abzüglich des Aufwandes gewinnt, falls die Schweizer Lottogesellschaft alle Lose verkauft.

Viel höhere Gewinnchance

Wer nun denkt, mal sein Glück mit ein paar Franken zu probieren, der landet schnell bei der günstigsten Variante um die Rubbellose «Subito» für nur einen Franken je Stück.

Die Trefferquote beträgt dort aber bloss 25 Prozent und die Ausschüttungsquote liegt nur bei knapp über 50 Prozent.

Viel besser schauen da die Gewinnchancen zum Beispiel beim aktuellen «Adventslos» aus. Die Trefferquote liegt dort nämlich doppelt so hoch bei 51 Prozent, was heisst, dass jedes zweite Los im Schnitt etwas gewinnt.

Auswahl an Losen von Swisslos
Swisslos hat eine breite Auswahl an Losen. (Bild: PD)
Dispenser mit Losen von Swisslos
«Rubbel, Jubel, Heiterkeit» lautet ein Swisslos-Slogan. (Bild: PD)

Die Auszahlungsquote liegt dort sogar bei 70 Prozent, was also auch einem höheren Gewinn im Falle eines Falles entspricht.

Ein solches Los kostet allerdings gleich 100 Franken – was zeigt, dass Swisslos mit einer Auflage von 600.000 Rubbellosen eine Plansumme von 60 Millionen Franken erreicht und davon 42 Millionen Franken als Gewinn an die Teilnehmer quasi umverteilt.

Bruttospielerträge Swisslos
Die Bruttospielerträge von Swisslos steigen. (Quelle: Geschäftsbericht)

Im Beutel der staatlichen Lottogesellschaft, die 20 Kantonen gehört, bleiben dabei aber immer noch 18.000.000 Franken minus Kosten hängen.

Allein aus Losen entstand bei Swisslos laut Geschäftsbericht 2022 ein Reingewinn von 100 Millionen Franken.

Gambling an der Börse

Wie schwierig Zocken so eigentlich sein kann, zeigt Swisslos dabei recht schön selbst.

Im vergangenen Jahr lag das Finanzergebnis bei einem Verlust von 28 Millionen Franken; im Jahr 2021 stand an dieser Stelle noch ein Gewinn von rund 18 Millionen Franken.

Als Hauptursache für das Abrutschen in die Verlustzone musste Swisslos das schlechte Händchen beim Anlagevermögen um Obligationen, Aktien und Immobilien zugeben.

Die Lottogesellschaft griff, einfach ausgedrückt, eben an den Kapitalmärkten daneben.

Ein Millionengewinn lockt

Bei Rubbellosen kann ein Danebengreifen eben auch passieren. Es sieht zwar harmlos aus – ein Rubbellos zu kaufen und rasch die Felder freizukratzen.

Mit der konkreten Auswahl des Loses am Kiosk & Co. entscheidet sich aber meist, ob man etwas gewinnt oder nicht.

Beim «Adventslos» können zumindest fünf Glückliche nach dem Freirubbeln auf den Gewinn von 1 Million Franken blicken.

06.11.2023/kut.

Swisslos-Rubbellose: Hoffen, Kratzen und der Kater danach

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