Weine aus der Schweiz sind oft besser als ihr Ruf. Immer mehr Kundschaft kommt da auf den Geschmack.
In einem sinkenden Markt legten Schweizer Weine zu. Dies ist die gute Nachricht, welche die Administration in Bern zum «Weinjahr 2023» diese Woche verkündete.
Einheimische Tropfen beliebter
Obwohl der Gesamtkonsum an Weinen um 0,5 Prozent beziehungsweise 1,3 Millionen Litern auf rund 236 Millionen Liter sank, legte der Konsum einheimischer Ware zu.
2023 wurden 91 Millionen Liter Schweizer Wein konsumiert, was einem Anstieg um 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprach, teilte das Bundesamt für Landwirtschaft BLW weiter mit.
Kunden entdecken Nische
Der Konsum ausländischer Weine ging hingegen um 3,1 Prozent auf 144,9 Millionen Liter zurück. Der Marktanteil von Schweizer Weinen stieg damit 2023 um 1,6 Prozentpunkte auf hohe 38,6 Prozent.
Es zeigt sich, dass die Spitzenqualität mancher Schweizer Weine auch immer mehr Kundschaft überzeugt, wie muula.ch regelmässig über gute Schweizer Tropfen berichtete.
USA, Chile, Argentinien unbedeutend
Unter den Ausländern dominieren drei Länder und alles andere läuft unter «ferner Liefen». Italien kommt auf einen Importanteil von 43 Prozent. Danach folgen Frankreich mit 22 Prozent und Spanien mit 18 Prozent.
Weine aus Südafrika, den USA, Argentinien, Chile oder Australien kommen jeweils nur auf 1 Prozent bei den Einfuhren und sind somit Nischen.
Die Schweiz konsumierte im vergangenen Jahr 85,3 Millionen Liter an Weisswein und 150,6 Millionen Liter an Rotweinen, einschliesslich Roséwein. Der Rückgang des Weinkonsums sei mengenmässig einer Abnahme des Konsums von Rotwein geschuldet, hiess es weiter im Weinbericht 2023.
Der Rückgang konnte durch den gestiegenen Konsum von Weisswein nicht ausgeglichen werden, führte das BLW weiter aus.
Waadt und Wallis dominieren
Die Schweiz baut bei Weissen rund 60 Prozent die Rebsorte Chasselas an. Bei den Roten sind es rund 30 Prozent Pinot Noir/Blauburgunder und 30 Prozent Merlot.
Die Weinkantone Wallis, Waadt und das Tessin sind weithin bekannt. Genf und Zürich überraschen wohl eher.
Alle anderen Kantone sind also reine Nischenproduzenten.
Neuenburg überrascht
Ein Segment gewinnt in der Schweiz besonders an Fahrt. Der Gesamtkonsum von Schaumwein stieg 2023 nämlich um knapp 7 Prozent auf 22,8 Millionen Liter.
Zwar ist der Marktanteil Schweizer Schaumweine mit weniger als 3 Prozent weiterhin gering.
Jedoch zeigt sich, dass es bei dieser Kategorie um Topprodukte, wie «Brut Millésimé», Blanc de Blancs, Jacques Germanier, aus dem Wallis, oder Louis Edouard Mauler aus Neuenburg, über die muula.ch berichtete, rasant nach oben geht.
Importlager werden leerer
Für «schlechte» Zeiten wird Wein eingelagert und dank der reichlichen Ernte 2023 konnten die Lagerbestände an Schweizer Weinen zum Jahresende aufgestockt werden.
Sie betrugen 156 Millionen Liter, was einem Plus von 6,8 Prozent entsprach und sowohl bei den Weiss- als auch bei den Rotweinen in allen Kantonen eine gute Menge darstelle.
Die Lagerbestände an ausländischen Weinen sanken hingegen um 4,9 Prozent auf 52,6 Millionen Liter, hiess es vom BLW.
Auch wenn der Weinkonsum in der Schweiz seit 2020 um rund 6 Prozent gesunken ist, können sich einheimische Tropfen immer mehr behaupten.
21.04.2024/kut.