Schweizer Staatsdiener fahren wie die Henker

Autounfall
Schweizer Staatsdiener verursachen jedes Jahr tausende Autounfälle. (Bild: M. Hassan / pixabay)

Der Bund versichert sich selbst und muss jedes Jahr tausende Schadenfälle mit Millionenfolgen regulieren. Dies tun Staatsdiener im Schneckentempo.

Die Schadenzahlen sind beeindruckend, welche der Bund am heutigen Donnerstag publiziert hat.

Für die Abwicklung von Unfällen und Schadenereignissen in den Bereichen Bundesverwaltungsfahrzeuge, Armeefahrzeuge sowie Drittschäden der Armee fielen im Jahr 2022 rund 13 Millionen Franken an.

Den Staatsdienern passierten dabei über 6700 Missgeschicke.

VBS regelt Angelegenheiten

Dies sind zwar 424 Schadenfälle und rund 2,5 Millionen Franken weniger als im Jahr 2021, als noch die Coronavirus-Pandemie ein grösseres Thema war.

Doch im Einzelnen schlugen im vergangenen Jahr die Schäden an Bundesfahrzeugen mit fast zehn Millionen Franken sowie Schäden an Drittfahrzeugen mit rund 1,4 Millionen Franken zu Buche.

Für Personenschäden bei Dritten musste der Bund im vergangenen Jahr sogar fast 1 Million Franken ausgeben, erklärte das Verteidigungsdepartement VBS, welches für die Schadenbearbeitung des Bundes zuständig ist.

Millionen an Aufwand

Der Blick auf die Fünf-Jahres-Übersicht zeigt eindrücklich, dass die offizielle Schweiz eigentlich jedes Jahr, bis auf die Coronavirus-Zeit, zirka 1,4 bis 1,5 Millionen Franken an Schäden bei anderen verursacht.

Bei sich selbst fahren Beamte und Staatsdiener zudem Fahrzeuge im Wert von zehn Millionen Franken «zu Schrott».

Die Schweizer Armee richtete zudem allein 2022 noch Land- und Sachschäden von 1,6 Millionen Franken an.

Verschiebung in Statistik

Dabei sind die Zerstörungen durch die Verbandsübung Pilum 22 im Spätherbst 2022 mit einer Vielzahl von Panzerverschiebungen und jede Menge an Strassen- sowie Platzschäden noch nicht einmal in den Zahlen enthalten.

Die meisten Schäden allein durch dieses Ereignis in Höhe von zirka 200.000 Franken seien nämlich erst im Frühling 2023 beglichen worden und würden daher erst in der Finanzstatistik 2023 auftauchen, hiess es zur Begründung.

Hilfe aus Privatwirtschaft

Aus den Angaben geht aber noch ein Aspekt hervor. Der Bund braucht demnach fast ein halbes Jahr bis zur Schadenregulierung, wie die Angaben zu Pilum zeigen.

Bei der Privatassekuranz geht so etwas normalerweise viel rascher – komplexe Fälle einmal ausgenommen.

Die Höhe des Durchschnittsschadens beim Bund lag im vergangenen Jahr bei nicht einmal bei 2000 Franken und solche Sachen müsste man schnell regulieren und nicht zelebrieren.

Die Privatversicherer um Zurich Insurance, Baloise, Helvetia & Co. könnten der Schweiz da sicher mit ihren automatisierten Schadenprozessen in der Motorfahrzeugversicherung auf die Sprünge helfen.

Hohe Rückforderungen

Der Staat bleibt allerdings auch nicht auf allen Schäden sitzen. Regresse und Schadensbeteiligungen hätten im vergangenen Jahr immerhin fast 600.000 Franken in die Staatskasse gespült, wie das VBS ausserdem mitteilte.

Na immerhin.

20.07.2023/kut.

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