
Der Börsenbetreiber SIX hat trotz höherer Handelsvolumen deutlich weniger verdient. Dies trifft hauptsächlich die Grossbank UBS.
Die Schweizer Börse SIX würde von sich selbst wohl einen Mega-Rüffel einfangen, wenn sie an ihrem eigenen Handelsplatz kotiert wäre.
Am heutigen Montag publizierte sie nämlich ein Communiqué, das alles andere als klar interpretiert werden dürfte.
Viel Zahlenspielerei
SIX habe robuste Finanzresultate und Margen-Steigerungen erzielt, hiess es freudig.
Doch Vergleichszahlen liess SIX dabei meist einfach weg oder bereinigte die Angaben um störende Aspekte, wie Wechselkurse oder Einmalaufwand.
In Tat und Wahrheit brach im ersten Halbjahr 2025 trotz steigender Handelsvolumen um rund 64 Prozent auf nur noch 42,2 Millionen Franken ein.
Vom Betriebsgewinn auf Stufe Ebit fiel im ersten Semester im Vorjahresvergleich rund die Hälfte weg. Doch klar wird das auf Anhieb nicht.
Dafür brauchen Externe den Halbjahresabschluss 2025.
Erneuter Abschreiber
Belastend wirkten bei SIX ein Umstrukturierungsprogramm, die Aquis-Übernahme sowie erneut die Worldline-Beteiligung, auf die wieder abgeschrieben werden musste.
Diesmal waren es laut dem Communiqué rund 69,3 Millionen Franken.
Im Mai 2025 kehrte SIX zum ersten Mal seit 2021 an die Kapitalmärkte zurück und begab zwei neue Unternehmensanleihen zur Finanzierung der Aquis-Übernahme, für allgemeine Unternehmenszwecke und zur Refinanzierung bestehender Schulden.
Mit der Übernahme von Aquis, bei der die Grossbank UBS mithalf, werde SIX zu einer führenden paneuropäischen Börseninnovatorin mit einem Gesamtmarktanteil von 15 Prozent und Zugang zu 16 Kapitalmärkten in ganz Europa, hiess es relativierend.
Geldhäuser zahlen
Die SIX, zu der auch die spanische Börse BME in Madrid gehört, ist im Besitz der Schweizer Banken gemäss Marktanteilen. Damit trifft die Grossbank UBS nach der Notfusion mit der Credit Suisse (CS) der grösste Teil des Gewinneinbruchs, nämlich zu 34,5 Prozent.
Unlängst hatte SIX bereits einen Milliardenverlust bekanntgeben müssen – auch davon wanderte der grösste Teil zur UBS.
Eigentlich sollte die Schweizer Börse den Geldhäusern helfen, gemeinsam Dienstleistungen günstiger anzubieten.
Nun zeigt sich, dass dies nicht immer gegeben ist. Doch im Geschäftsbereich Banking Services stieg die Betriebsgewinnmarge um 10,7 Prozentpunkte auf 16,4 Prozent.
28.07.2025/kut.