Die Versorgung der Schweiz mit Eiern ist nicht mehr sichergestellt. Das planwirtschaftliche Thema beschäftigt nun sogar die Landesregierung.
In der Schweiz herrscht eine Krise mit Eiern.
Wer dabei an ein Sommermärchen glaubt, wird enttäuscht.
Importe nötig
Das Thema ist bitterernst und beschäftigte am heutigen Mittwoch sogar den Bundesrat.
Obschon die inländische Eierproduktion über die vergangenen zehn Jahre um rund 35 Prozent gestiegen ist, sind vor allem in Phasen hohen Konsums vor Ostern und Weihnachten zusätzliche Importe nötig, um die Inlandsnachfrage zu befriedigen.
Alarm im Mai geschlagen
Daher dürfen 17.428 Tonnen Konsumeier jährlich zu einem tiefen Zollansatz importiert werden. Die Schweiz setzt da ja bekanntermassen auf einen planwirtschaftlichen Ansatz.
Im laufenden Jahr war dieses Teilzollkontingent für Konsumeier allerdings bereits Ende April 2024, also drei Wochen nach Ostern, zur Hälfte aufgebraucht.
Ende Juli verblieben von diesem Kontingent nur noch weniger als 20 Prozent, weshalb die Verantwortlichen der Eierbranche beim Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) sofort Alarm schlugen.
Bundesrat stimmt Monate später zu
Sie beantragten bereits Ende Mai die Kontingenterhöhung für Konsumeier um 7500 Tonnen, wie die Administration in Bern mitteilte.
Dies entspricht immerhin einer Erhöhung um 43 Prozent, was die Not klar verdeutlicht.
Um die marktgerechte Versorgung mit Konsumeiern im Inland bis Ende Jahr sicherzustellen, habe der Bundesrat dem Antrag der Eierbranche am heutigen Mittwoch zugestimmt, hiess es weiter vom Eidgenössischen Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF.
Schweizer Produzenten gefragt
Die Kontingenterhöhung sei dabei etwas höher als der erwartete Importbedarf, damit das Kontingent bestimmt bis zum Jahresende ausreicht.
Der Eierhandel habe im Rahmen des Antrags ausserdem zugesichert, die mit den Eierproduzenten vereinbarte Menge an Schweizer Eiern zu übernehmen.
Die Erhöhung des Teilzollkontingents gelte schon ab dem 1. September 2024 und sei auf Ende Jahr befristet.
Planwirtschaft versagt
Mit der Eierkrise und dem starren System an Zollkontingenten zeigt sich, dass sich sogar die Landesregierung um solch «wichtige» Themen kümmern muss.
Ausserdem zeigt sich an der Sache gut, wie schlecht doch staatliche Planwirtschaft funktioniert.
Bei Butter liegen die Schweizer Beamten ja auch ständig daneben, wie muula.ch berichtete.
Am freien Markt gingen die Preise nach oben – bis sich wieder ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellt.
14.08.2024/kut.