Schweiz muss nur einen Preisschub fürchten

eine Lagerhalle mit Gütern
Produkte und Importgüter landen oft in Lagerhallen. (Bild: T. Lam ai / pixabay)

Die Schweizer Erzeugerpreise sind zwar wieder stark zurückgegangen. Doch die Teuerung des Landes treibt nur ein einziger Faktor und macht abhängig.

Die Abhängigkeit der Schweizer Wirtschaft von einem Kostenfaktor ist verblüffend und kommt selten zum Vorschein.

Das Bundesamt für Statistik BFS brachte sie aber am heutigen Dienstag klar zum Ausdruck.

Importpreise sinken stark

Der Gesamtindex der Produzenten- und Importpreise erhöhte sich im April 2024 gegenüber dem Vormonat nämlich um 0,6 Prozent, wie das BFS mitteilte.

Steigende Preise zeigten insbesondere Mineralölprodukte und Uhren, hiess es. Doch langfristig ist die Teuerung, welche die Firmen trifft, wieder auf dem Rückzug.

Gesamtindex für Schweizer Erzeugerpreise
Quelle: BFS

Im Vergleich zum April 2023 sank das Preisniveau des Gesamtangebots von Inland- und Importprodukten um 1,8 Prozent.

Der Produzentenindex gab dabei um 0,4 Prozent nach. Der Importpreisindex ging gegenüber dem Vorjahreswert sogar um 4,6 Prozent zurück.

Zweistellige Zuwachsraten

Ein Blick in die Detaildaten zeigt jedoch, dass eine Preissteigerung enorm hervorsticht. Gegenüber dem Vorjahreswert erhöhten sich die Preise der Energieversorgung nämlich um 16,1 Prozent.

Auch die Schweizer Energie selbst wurde teurer. Ihr Preis stieg im Produzenten-Teilindex immerhin um 12,0 Prozent.

Bei den Importen ging Energie aufgrund der Preisbewegungen im Ausland und wegen der Frankenstärke jedoch um 13,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresapril zurück.

Vorgüter und Landwirtschaft

Schaut man auf die Langzeitentwicklung, so wird der Effekt und die Abhängigkeit des Landes gut klar. Seit 2021 treibt praktisch nur die Energiepreiserhöhung die Schweizer Produzentenpreise.

Beim Import wird der Einfluss noch deutlicher. Die Preisbewegungen sind zwar nach der Coronavirus-Pandemie teilweise von Inflation bei Vorgütern und bei land- sowie forstwirtschaftlichen Produkten geprägt gewesen.

Erzeugerpreise in der Schweiz gemäss BFS
Quelle: BFS

Der Haupteinfluss stammt jedoch von der Energie, wie das BFS gegenüber muula.ch sogar nochmals bestätigte, weil die Farbunterschiede der Linien in der Grafik mit blossem Auge kaum zu sehen sind.

Als 2020 die Welt stillstand und kaum Energie brauchte, war der Teuerungseinfluss sogar negativ auf die Importpreise.

Strategische Aufgabe

Letztlich zeigt sich, dass die Schweiz unbedingt auf günstige Energiepreise achten muss. Dabei spielt es eigentlich keine Rolle, woher der Strom kommt.

Ob die Schweiz gerade Energie im- oder exportiert, gibt der Netzbetreiber Swissgrid sekundengenau an, wie muula.ch unlängst berichtete.

Die Inflationsschübe auf die Schweizer Firmen werden jedenfalls seit Jahren von Energie getrieben – und dies schlägt sich dann letztlich bei den Verbrauchern in deren Teuerung nieder.

14.05.2024/kut.

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