Schnäpplijäger an der Schweizer Börse SIX müssen aufpassen

Ein Gebäude der Schweizer Börse SIX
An der Schweizer Börse SIX tut sich eine risikolose Gewinnmöglichkeit auf. (Bild: PD)

An der Schweizer Börse SIX gibt es manchmal hervorragende Möglichkeiten für Arbitragegeschäfte. Nun tut sich wieder so eine Chance auf.

An der Schweizer Börse SIX können Investoren mit Käufen an der ersten und Verkäufen an der zweiten Handelslinie regelrechte Schnäppchen schlagen.

Seit das Zinsniveau nämlich wieder gestiegen ist, lassen viele Börsianer eine etwas kompliziertere Möglichkeit zu Arbitrage links liegen.

Milliardenvolumen geplant

Der Verwaltungsrat der Zurich Insurance Group beabsichtigt, über die zweite Handelslinie viele Namenaktien zurückzukaufen.

Das Volumen beträgt rund 1,1 Milliarden Franken, wie der Versicherungskonzern am heutigen Freitag zum Start des Aktienrückkaufprogramms bekräftigte.

Demnach kann auf dieser zweiten Handelslinie ausschliesslich Zurich über eine mit dem Rückkaufprogramm mandatierte Bank als Käuferin auftreten und eigene Namenaktien zum Zweck der späteren Kapitalherabsetzung erwerben, hiess es weiter.

Verdacht auf Insidergeschäft

Die Zurich Insurance hat laut dem offiziellen Inserat die Zürcher Kantonalbank ZKB damit beauftragt, die Titel ab kommenden Montag zurückzukaufen.

Die ZKB war bereits bei einem möglichen Insiderhandel um das Aktienrückkaufprogramm von Swiss Life negativ aufgefallen, wie muula.ch berichtete.

Muss auf Zweitmarkt kaufen

Doch bei Zurich gab beim jüngsten Aktienrückkaufprogramm grosse Preisunterschiede zwischen der ersten und der zweiten Handelslinie.

Risikolose Gewinne lockten, wenn jemand auf der ersten Handelslinie kaufte und umgehend die Nachfrage auf der zweiten Handelslinie befriedigte, wie muula.ch unlängst auch publizierte.

Tausende Franken winken

Das bunte Treiben kann man auf den Daten der SIX auch genau nachvollziehen.

Jemand kauft um 11:57 auf der ersten Handelslinie und bedient eine Minute später die Nachfrage mit der gleichen Anzahl an Zurich-Aktien für einen deutlich höheren Preis auf der zweiten Handelslinie.

Mal winken 3000, mal winken 4000, mal winken 5000 Franken dabei an Gewinn.

Negativzinsen hatten Einfluss

Je mehr Investoren sich um diesen Arbitragegewinn streiten, desto kleiner wird er. Insofern ist es gut, wenn nicht so viele Börsianer von der Möglichkeit wissen.

Das Rückkaufprogramm geht aber ohnehin bis spätestens Ende 2025, da vergessen viele Anleger die zweite Handelslinie eventuell.

Allerdings lassen viele Kantonalbanken, die diese Möglichkeit während der Negativzinsphanse rege genutzt haben, diesen Gewinn mittlerweile ohnehin links liegen, weil sie mit Anleihen quasi risikolos wieder ein paar Prozentpunkte verdienen können.

14.06.2024/kut.

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