Eine der grössten Immobiliengesellschaften der Schweiz, PSP Swiss Property, bekundet Probleme, den Reingewinn zu steigern. Besonders ein Umstand haut voll rein.
Der Immobilienkonzern PSP Swiss Property hat einen Gewinneinbruch erlitten. Für die ersten drei Quartale des laufenden Geschäftsjahres ging es um 34 Prozent auf 284 Millionen Franken nach unten, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.
Dabei lief das Kerngeschäft, das Vermieten von Liegenschaften, gar nicht mal so schlecht. Der Ertrag aus Liegenschaften erhöhte sich um 2,3 Prozent auf 237 Millionen Franken.
Geringere Aufwertung
Allerdings gingen die Bewertungsdifferenzen aus Liegenschaften im Vorjahresvergleich um rund 200 Millionen Franken beziehungsweise rund 60 Prozent zurück. Der Rückgang des Reingewinns gegenüber der Vorjahresperiode erkläre sich durch die tiefere Portfolioaufwertung, hiess es lapidar. Da lassen also wahrscheinlich auch der Zinsanstieg und geringere Wachstumsraten bei Immobilien grüssen. Die Aufwertungen beeinflussen aber den Gewinn.
Gegenüber dem Semesterabschluss, über den auch muula.ch berichtete, verbesserte sich das Minus von rund 40 Prozent.
Leerstand reduziert
Der Gewinn ohne die Liegenschaftserfolge erhöhte sich in den ersten drei Quartalen bei dem einst aus dem Versicherungskonzern Zurich ausgegliederten Immobilienbestand um 8,7 Prozent auf 181,3 Millionen Franken gegenüber den ersten drei Quartalen des Vorjahres.
Ende September 2022 betrug die Leerstandsquote 3,1 Prozent, was eine Verbesserung gegenüber Ende 2021 darstellt, als 3,8 Prozent erreicht worden waren.
Non-Food-Retail schwierig
Der Bürovermietungsmarkt habe sich in den vergangenen Quartalen verbessert, hiess es. Die Nachfrage nach attraktiven Büroflächen sei in den Zielmärkten gut, also an zentralen Lagen in den wichtigsten Schweizer Wirtschaftsstädten, wie Zürich, Genf, Basel und Lausanne.
Der Vermietungsmarkt für ältere Büroliegenschaften an B- und C-Lagen sowie Non-Food-Retail-Flächen bleibe allerdings herausfordernd, umschrieb der Konzern die Situation.
Das Unternehmen mit seinen rund 100 Mitarbeitenden geht davon aus, dass die Nachfrage nach modernen Büroflächen und attraktiven Verkaufsflächen an zentralen Lagen anhalte. Der Markt minderwertiger Angebote an peripheren Lagen bleibe aber wohl angespannt.
Ziel schon erreicht
Für das Geschäftsjahr 2022 erwartet PSP Swiss Property weiterhin einen operativen Gewinn auf Stufe Ebitda ohne Liegenschaftserfolge von 290 Millionen Franken. Im Jahr 2021 war die Firma auf 278,8 Millionen Franken gekommen. In den ersten drei Quartalen erwirtschaftete die Immobilienfirma bereits 227 Millionen Franken beziehungsweise fast 80 Prozent davon.
Bei den Leerständen rechnet PSP Swiss Property per Ende 2022 neu mit einer Quote von unter 3,5 Prozent.
Bisher war der Konzern von einer Leerstandsquote beim aktuellen Portfoliowert über rund 9,4 Milliarden Franken von unter 4 Prozent ausgegangen. Aber der Wert per Ende September mit den erwähnten 3,1 Prozent ist natürlich schon sehr gut.
08.11.2022/kut.