Der Generaldirektor des Schweizer Staatssenders SRG Gilles Marchand tritt zurück. Sein Versagen wurde wohl auch dem Verwaltungsrat klar.
Sparen oder doch nicht sparen? Das war das Hauptthema des Generaldirektors Gilles Marchand vom Schweizer Staatssender SRG, der hauptsächlich von Gebühreneinnahmen um Serafe lebt.
Neue Person ab 2025
Nun kündigte der Manager zusammen mit dem Verwaltungsrat seinen Rücktritt an.
Der Verwaltungsrat der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft SRG, vertreten durch den Präsidenten Jean-Michel Cina, habe zusammen mit SRG-Generaldirektor Marchand entschieden, den Nachfolgeprozess an der Spitze des Staatsbetriebes einzuleiten, teilte die SRG überraschend am heutigen Donnerstag mit.
Spätestens Anfang 2025 solle eine neue Generaldirektorin oder ein neuer Generaldirektor einsatzbereit sein, hiess es. Die Amtszeit von Marchand hätte bis 2027 gedauert.
Reaktion auf Abstimmung
Dies würde jedoch eine Nachfolgelösung im Jahr 2026 mit sich bringen, also mitten in der Abstimmungsperiode um die Initiative «200 Franken sind genug», welche dem Staatsunternehmen einen noch rigideren Sparkurs aufzwingen würde. Die SRG müsse aber auf eine stabile und langfristig orientierte Generaldirektion zählen können, erklärten die Verantwortlichen weiter.
Wahrscheinlich dämmert es ihnen, dass das Volk wohl nicht einmal auf den Gegenvorschlag des Bundesrates eingehen wird, bei dem nur rund zehn Prozent an Sparmassnahmen nötig wären.
Weiter wie bisher
Die Stelle des Generaldirektors wird nunmehr öffentlich ausgeschrieben. Der Prozess werde vom Personalausschuss des Verwaltungsrats SRG unter dem Vorsitz von Cina geleitet, hiess es zum Vorgehen.
Marchand wird laut dem Communiqué die SRG bis zum Amtsantritt der Nachfolge leiten und die Umsetzung der zahlreichen anstehenden Projekte weiter vorantreiben.
Wie dies aussehen wird, können sich die Stimmbürger aber schon jetzt ausmalen. Statt Millionen Franken einzusparen, wie es Marchand angekündigt hatte, gab die SRG am Ende nämlich sogar mehr Geld aus.
Ein Umzug von Bern nach Zürich in ein neues Studio für das Schweizer Radio und Fernsehen SRF am Leutschenbach klappte hinten und vorne nicht.
Einfluss von SVP
Über eine Milliarde Franken an Gebühreneinnahmen reichen dem Staatssender nicht aus, um einen passablen Grundservice für die Schweiz zur Verfügung zu stellen.
Auch das Neutralitätsgebot verletzten die mehrheitlich links orientierten SRG-Journalisten immer wieder, was zu Rügen führt. Die Konkurrenz mit Privatmedien sowie das bei Jugendlichen unattraktive Programm sind zudem ständige Kritikpunkte.
Der Verwaltungsrat, der seit neuestem auch den Rechtsprofessor und ehemaligen Zürcher SVP-Nationalrat Hans-Ueli Vogt umfasst, macht mit der langen Übergangsperiode für Marchand zwar wieder einen merkwürdigen, aber zumindest bereinigenden Schritt.
Besänftigung für das Volk
Allerdings sind das wieder Politikspielchen, um Marchand und seine Ideen für einen längeren Übergangszeitraum zu retten. Gleichzeitig versuchen die Linken mit dem Abtritt vor der Abstimmung der «Halbierungsinitiative» etwas Wohlwollen beim Stimmvolk zu erkaufen.
Wie unsäglich so manche Machenschaften unter Marchand sind, wird muula.ch demnächst zusätzlich berichten.
18.01.2024/kut.