Oerlikon will fast die Hälfte des Umsatzes loswerden

Die Zentrale von Oerlikon
In der Zentrale von Oerlikon gibt es Strategiespiele. (Bild: PD)

Der Industriekonzern Oerlikon hat einen Mega-Gewinneinbruch erlitten. Darauf folgt ein radikaler Strategieschritt.

Der Industriekonzern Oerlikon hat ein schlechtes Geschäftsjahr verzeichnet und das Management weiss sich nicht anders zu helfen, als einen Teil der Firma zu verkaufen.

Einbruch bei Bestellungen

Der Konzerngewinn brach um 75 Prozent auf 23 Millionen Franken ein, wie das Unternehmen Oerlikon am heutigen Dienstag zu den Resultaten 2023 bekanntgab.

Der Umsatz sank um 7,4 Prozent auf 2,7 Milliarden Franken. Allein im vierten Quartal brachen die Erlöse um 14 Prozent auf 633 Millionen Franken ein. Der Bestellungseingang reduzierte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um fast 20 Prozent auf 2,5 Milliarden Franken.

Hohe Nettoverschuldung

Trotz dieser Negativentwicklungen, welche der Industriekonzern mit dem anspruchsvollen Wirtschaftsumfeld, Wechselkursentwicklungen und ausserordentlichen Abschreibungen erklärt, schlägt das Management die Ausschüttung einer Dividende von 20 Rappen je Aktie vor.

Die Eigenkapitalquote von Oerlikon belief sich Ende 2023 auf nur 25 Prozent. Die Nettoverschuldung betrug bei dem lange Zeit vom russischen Investor Victor Vekselberg dominierten Konzern rund 1,2 Milliarden Franken.

Firmenwert optimieren

Für die Strategie tritt Oerlikon in den finalen Schritt der Neuausrichtung ein und dies bedeutet laut dem Communiqué die Konzentration auf das global marktführende Geschäft mit Oberflächenlösungen.

«Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung werden Optionen für die Abspaltung von Polymer Processing Solutions prüfen, mit dem Ziel, den Wert für alle Stakeholder zu optimieren», hiess es diesbezüglich von Geschäftsführer und Verwaltungsratspräsident Michael Süss.

Neue Dividendenpolitik

Oerlikon werde diesen Prozess in den kommenden 12 bis 36 Monaten umsetzen, erklärte der Industriekonzern weiter. Der genaue Zeitpunkt sei von der zyklischen Erholung bei Maschinen zum Spinnen von Industriefasern abhängig.

Mit der Option für Polymer Processing Solutions trennt sich Oerlikon aber von rund 1,2 Milliarden Franken beziehungsweise fast der Hälfte seines Umsatzes.

Die Dividendenpolitik von Oerlikon werde nach Abschluss der Pure-Play-Umsetzung neu bewertet, teilte der Industriekonzern zudem mit.

20.02.2024/kut.

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