Der Grossraum Zürich liegt bei fast allen Werten vorne. Doch nun zeigen Statistiker, wo die Randregionen der Schweiz an Zürich vorbeiziehen.
Die Immobilien- sowie Baupreise sind kennen eigentlich seit Jahren bloss eine Richtung und Zürich spielt praktisch immer an vorderster Front eine Rolle.
Doch nun gaben am Montag die Datensammler vom Bundesamt für Statistik BFS ihre neuesten Werte zum Baupreisindex bekannt und da erstaunen die Entwicklungen.
Demnach erhöhten sich die Baupreise zwischen April und Oktober 2022 um 3,2 Prozent auf 112,7 Punkte. Sowohl der Hoch- als auch der Tiefbau trugen zum Preisschub in dieser Grössenordnung bei.
Hohe Zuwachsraten
Innert Jahresfrist ist damit das Preisniveau im Baugewerbe per Oktober um 8,3 Prozent gestiegen, wobei der Teuerungsschub im Tiefbau mit 8,5 Prozent leicht höher als im Hochbau mit 8,2 Prozent war.
Der Inflationsschub ist an der Grafik deutlich zu sehen, seit der Coronavirus-Pandemie geht es schlagartig nach oben.
Der Anstieg des Preisindexes im Hochbau gegenüber dem vorangehenden Halbjahr ist hauptsächlich auf höhere Preise im «Rohbau 1», also Baumeisterarbeiten, zurückzuführen. Ebenfalls zugenommen haben die Preise im «Rohbau 2», was bei Fenstern, Aussentüren und Toren bedeutet.
Auch im «Ausbau 1», also Metallbauarbeiten, schlug die Teuerung zu, wenn auch in weniger starkem Ausmass, wie es hiess.
Bauboom hebt Nachfrage
Im Tiefbau wurden im Vergleich zum vorangehenden Halbjahr insbesondere bei den «Trassenbauten», also Oberbau, Erd- und Unterbau, Preisanstiege beobachtet, die massgeblich zum Anstieg des Indexes beitrugen. In geringerem Ausmass verzeichneten die Statistiker bei den «Honoraren» ebenfalls höhere Preise.
Doch regional erstaunen die Entwicklungen noch mehr als in den einzelnen Kategorien, denn der Bauboom wirkt sich in den Regionen völlig unterschiedlich und nicht wie erwartet aus.
Schub über das Jahr
Regional betrachtet haben die Preise im Hochbau zwar in allen Grossregionen zugelegt. Am stärksten ging es seit April in Zürich mit 4,6 Prozent und sogar in der Ostschweiz mit 3,4 Prozent nach oben.
Im Jahresvergleich stiegen sie per Oktober in der Nordwestschweiz aber um 9,6 Prozent sowie in der Zentralschweiz um 8,8 Prozent. Zürich, wo eigentlich immer ein Bauboom und damit eine grosse Nachfrage nach den Bauleistungen herrscht, ging es «nur» um 8,5 Prozent nach oben.
Die Preise sind im Tiefbau sind ebenfalls in allen Grossregionen gestiegen. Am stärksten legten sie seit April wieder in der Region Zürich mit 4,9 Prozent zu. In der Nordwestschweiz erhöhten sich die Tiefbaupreise um 4,7 Prozent.
Osten legt stark zu
Im Jahresvergleich betrug die Teuerung der Baupreise im Tiefbau per Oktober in der Ostschweiz aber sage und schreibe 14 Prozent und in der Nordwestschweiz um 10,8 Prozent.
Diese zwei Regionen übertrumpfen Zürich sogar bei der Teuerung, wo die Inflation «bloss» 9,2 Prozent gegenüber dem Oktober 2021 zuschlug.
Die Regionen ziehen also in diesem Sinne an Zürich vorbei, wenn auch nur bei Preissteigerungen im Baugewerbe. Langfristig dürfte dort allerdings eine bessere Infrastruktur entstehen, weil die Signale eine erhöhte Bautätigkeit bedeuten.
19.12.2022/kut.