
Die Schweizerische Nationalbank SNB kommt bei ihrer neuen Banknotenserie ein Stück voran. Nun ist das Volk gefragt, aber es hat nicht viel zu sagen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat zwölf Entwürfe für die neue Banknotenserie des Schweizerfranken publiziert.
Der neue SNB-Chef Martin Schlegel hatte im Oktober 2024 quasi als eine seiner ersten Amtshandlungen einen Wettbewerb für neue Geldscheine lanciert und nun liegen die Projektideen vor.
Separate Webseite aufgeschaltet
Unter dem Thema «Die Schweiz und ihre Höhenlagen» sollten neue Banknoten auf vielfältige und künstlerische Weise umgesetzt werden.
Von Februar bis Juli 2025 gestalteten zwölf Teams im Rahmen eines Gestaltungswettbewerbs die Entwürfe für die zehnte Banknotenserie des Schweizerfranken.
Seit heutigem Mittwoch stehen die Ideen der Öffentlichkeit unter einer separaten Webseite zur Verfügung, wie die SNB bekanntgab.
Beirat aus Fachpersonen
Die Schweizer Zentralbank startete gleichzeitig eine Umfrage, in der die Bevölkerung die Entwürfe bewerten kann.
Die Umfrage dauere bis zum 7. September 2025 und werde vom Meinungsforschungsinstitut Demo Scope durchgeführt, hiess es von der SNB weiter.

Die Ergebnisse der Umfrage flössen zusammen mit der Bewertung der Banknotenentwürfe durch einen Beirat von Fachpersonen verschiedener Disziplinen in die Auswahl der künftigen Banknoten ein.
Die Bewertung der Entwürfe durch den Beirat, in dem etwa ein Verwaltungsrat von Orell Füssli einsitzt, und durch die Bevölkerung erfolge ohne Kenntnis darüber, welches Team welche Entwürfe gestaltet habe, erklärte die Zentralbank.
Die Teilnehmer am Gestaltungswettbewerb sind aber namentlich bekannt.
SNB steuert alles
Die sechs Teams mit den am besten bewerteten Entwürfen werden laut Reglement zur zweiten Stufe des Wettbewerbs zugelassen.
In dieser erarbeiten die Teams ihr Angebot für eine allfällige Beauftragung zur Umsetzung der Banknotenentwürfe.



Die Bewertung der sechs verbleibenden Konzepte setze sich aus der Bewertung der Banknotenentwürfe der ersten Wettbewerbsstufe (60 Prozent) und aus der Bewertung der Angebote sowie der Einschätzung der Eignung für die Zusammenarbeit der zweiten Wettbewerbsstufe (40 Prozent) zusammen.
Doch die Meinung des Volkes wird zunächst von einem Beirat und dann von der Eignung für die Zusammenarbeit mit der SNB verwässert.
Die Notenbank überlässt nichts dem Zufall.
«Der Entscheid ist endgültig», heisst es schliesslich in den Wettbewerbsbedingungen der SNB knallhart.
Digitaler Franken kommt
Anfang 2026 wird die Nationalbank das Gewinnerteam des Gestaltungswettbewerbs bestimmen und den Entscheid bekanntgeben.
Die neuen Banknoten sollen frühestens Anfang der 2030er-Jahre in Umlauf kommen.
Ob es die dann überhaupt noch braucht, steht ohnehin in den Sternen, denn digitales Geld kommt immer mehr in Mode.
Selbst das Drucken von Aktien gehört bekanntermassen der Vergangenheit an, obwohl sie sehr wohl jeden Tag millionenfach die Besitzer wechseln.
13.08.2025/kut.