Manor schliesst drei Lebensmittelabteilungen

Manor Warenhaus in Kleinbasel
Im Manor in Basel gibt es bald einen Coop-Supermarkt. (Bild: PD)

Die Warenhauskette Manor richtet ihr Food-Supermarktgeschäft neu aus. Darüber können sich die Detailhandelsriesen Coop und Migros freuen.

Der Nahtod des Supermarkts im Manor-Warenhaus in Basel war schon länger zu spüren.

Der Chef der Abteilung verschwand überraschend, regelmässige Kundenanlässe mit Degustationen entfielen und das Ladengeschäft sah in jüngster Zeit ungewohnt schludrig aus.

Coop springt in die Bresche

Doch am heutigen Mittwoch lässt Manor die Katze aus dem Sack.

Die Warenhausgruppe richte das Food-Supermarktgeschäft strategisch neu aus und wolle sich auf die grossen Supermärkte in der Westschweiz und im Tessin konzentrieren, teilte Manor mit.

In der Deutschschweiz prüfe die Firma neue Kooperationsmodelle und beabsichtige, in den nächsten zwei Jahren drei Standorte an Coop zu übergeben.

Migros kommt auch zum Zug

Rapperswil und Emmen gehen voraussichtlich im ersten Quartal 2026 und Basel voraussichtlich im ersten Quartal 2027 an den Detailhandelsriesen Coop über, hiess es weiter.

Mitarbeiter dieser drei Manor-Food-Supermärkte erhielten im Zuge von Betriebsübergängen neue Vertragsangebote von Coop zu mindestens gleichwertigen Konditionen.

Manor plane aber auch, die Supermarktfläche in Morges in der Westschweiz voraussichtlich Mitte 2026 an die Migros zu vermieten.

Kleine Flächen ohne Potenzial

Manor überprüfe das Standortportfolio laufend anhand relevanter Kriterien wie Kundenfrequenz, Nachfrage, Investitionsbedarf und wirtschaftlicher Tragfähigkeit.

Eine Flächengrösse von unter 1000 m² biete bloss eingeschränktes Potenzial, Differenzierungsfaktoren von Manor Food wie «fait maison», «lokal» und Frische weiterzuentwickeln, hiess es zu dem Strategieentscheid.

Neuer Globus öffnet bald

Basel ist ohnehin ein schwieriges Pflaster. Das Warenhaus bekommt vom neuen Globus bald wieder Konkurrenz und liegt ohnehin im sozialen Brennpunkt Kleinbasel mit wenig kaufkräftiger Kundschaft um den «Basler Daig».

Ausserdem sind vom Manor die deutsche und französische Grenze im Dreiländereck nicht weit entfernt und der Einkaufstourismus floriert eben trotz des jüngsten Schweizerischen Protektionismus. Dies spüren grenznahe Detailhändler bis zum Nahtod dennoch sehr.

Doch statt mit einem herausragenden Sortiment die Schweizer Kundschaft anzulocken, gibt es bald wie an jeder Schweizer Ecke in einigen Manor-Warenhäusern auch Coop oder Migros.

13.08.2025/kut.

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