Lonza-Konzern löst sein Personalproblem

Lonza-Produktion in Visp
Lonza findet endlich wieder einen CEO. (Bild: PD)

Der Lonza-Konzern ist unter CEO und Präsident Albert M. Baehny in schwierige Fahrwasser geraten. Die Firma beendet nun die Hängepartie.

Der Verwaltungsrat des Pharmazulieferers Lonza hat einen neuen Konzernchef berufen.

Der aktuelle CEO beim Konkurrenten Siegfried, der Manager Wolfgang Wienand, komme ab Sommer 2024 auf den Chefsessel, teilte die Firma am heutigen Dienstag mit.

Keine Euphorie sichtbar

Wienand, ein einstiger Spitzensportler mit Jahrgang 1972, ist seit 2019 der CEO von Siegfried. Die Aktionäre trauerten dem Abgang deutlich nach, denn die Titel von Siegfried gaben umgehend um über 5 Prozent nach.

Doch auch bei Lonza ging der Aktienkurs nach unten, allerdings nur um rund 1,3 Prozent. Die Begrüssung einer freudigen Nachricht sieht wohl anders aus.

Alleinherrscher tritt ab

Doch die gab es eigentlich bei Lonza auch noch. Der aktive CEO und Verwaltungsratspräsident Albert M. Baehny könne mit dem Personalwechsel nunmehr in Ruhestand gehen, hiess es nämlich von Lonza weiter im Communiqué.

Da kann das Unternehmen aufatmen, denn unter seiner Leitung wurden Konzernchefs regelrecht verheizt, wie es wohl kaum ein zweites Beispiel gibt. Ein Alleinherrscher ist aber nie gut für eine Firma.

Wolfgang Wienand
Designierter Lonza-CEO Wolfgang Wienand (Bild: PD)

Wie muula.ch im Januar 2024 vermeldete, wird Jean-Marc Huët der Generalversammlung im Mai 2024 bei Lonza als Verwaltungsratspräsident vorgeschlagen und Baehny als Chef des Aufsichtsgremiums ablösen.

Doch es ist ungewöhnlich, dass CEO und Präsident praktisch gleichzeitig neu bei einem Grosskonzern sind.

Allerdings ist man vielerorts froh, dass der Westschweizer Baehny nun endlich geht.

Fehlende Wachstumstreiber

Lonza hatte während der Coronavirus-Pandemie mit der Impfstoffherstellung für den Moderna-Konzern hohes Wachstum erzielt.

Aber mit dem Ende der Pandemie fehlten neue Wachstumstreiber.

Allerdings gab Lonza bekannt, für 1,2 Milliarden Dollar eine Fabrik vom Pharmariesen Roche in den USA zu übernehmen und die Produkte weiterhin in Lizenz für Roche zu fertigen, wie muula.ch erst Ende März berichtete.

Doch auch da hat Baehny die Pflöcke noch kurz vor seinem Abgang für lange Zeit eingeschlagen.

02.04.2024/kut.

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