
Der Mietmarkt von Wohnungen gewinnt in der Schweiz an Fahrt. Dabei gibt es teils regional sogar Entspannungen zwischen Angebot und Nachfrage.
Auf dem Schweizer Mietwohnungsmarkt lassen sich immer wieder Überraschungen entdecken.
Dies merkt deutlich, wer auf den neuesten Online-Wohnungsindex OWI blickt, den der Verband der Schweizer Immobilienwirtschaft Svit, der Hauseigentümerverband Hev Schweiz und das Immobilienportal Newhome in Kooperation mit dem Swiss Real Estate Institute der Hochschule für Wirtschaft HWZ regelmässig ermitteln.
Mehr Wohnungen offeriert
So erhöhte sich das Angebot an Mietwohnungen auf den wichtigsten Schweizer Immobilienportalen weiter.
Zwischen Oktober 2024 und September 2025 wurden gegenüber dem Vorjahr landesweit rund 24.000 mehr Wohnungen ausgeschrieben. Dies entsprach einem Plus von 6 Prozent.
Bereits im Vorjahr, also zwischen Oktober 2023 und September 2024, waren erstmals nach drei Jahren wieder rund 20.000 beziehungsweise 5,6 Prozent mehr Wohnungen inseriert worden.
Es geht beim Angebot also klar bergauf.
Rekordwert seit 2015
Trotz dieser Ausweitung verkürzte sich diesmal die Insertionsdauer weiter, was auf eine grosse Nachfrage schliessen lässt.
Die Insertionsdauer sank um 1 Tag auf 24 Tage.
Dieser Wert liege wieder auf dem rekordtiefen Niveau von Mitte der 2010er-Jahre, hiess es von Svit & Co. zu den Entwicklungen.
Bereits im Vorjahr war der Wert in dieser Untersuchung um 2 auf 25 Tage zurückgegangen.

Das Karussell dreht sich also schneller und auch grösser.
Die steigende Nachfrage war nicht nur mit mehr Zuwanderung, sondern auch mit Umzügen von Mietern begründet worden, die in der jüngsten Vergangenheit auf steigende Bestandsmieten reagiert hatten.
Chur als Hotspot
Die Marktdynamik ist aber in der Schweiz recht unterschiedlich.
In Regionen mit bereits sehr kurzen Insertionszeiten wie etwa in Chur, Winterthur oder Genf spitze sich die Situation weiter zu, hiess es von den Immobilienexperten.

In Chur müssen Wohnungssuchende besonders rasch sein, sonst ist ihre Traumwohnung rasch weg. Interessenten müssen aber auch in Winterthur und Genf schnell reagieren, wie die Auswertung zeigt.
Rote Problemzonen
Dagegen setzte sich laut dem OWI in Zürich bereits im zweiten Jahr in Folge eine leichte Entspannung der Wohnungsknappheit fort.
In den Städten Lugano, Basel und St. Gallen sank die Nachfrage sogar.
Beim Blick auf die Landkarte gibt es aber klare Problemzonen.

Damit zeigt sich, dass der Schweizer Immobilienmarkt immer für Überraschungen gut ist.
Entspannungen in Zürich und Basel hätte wohl kaum jemand erwartet. Auch ein steigendes Angebot ist ungewöhnlich.
10.12.2025/kut.





