Die kleine Hypothekarbank Lenzburg spielt häufig eine Vorreiterrolle bei Innovationen. Dies gilt nun auch bei einem besonderen Sachwert.
Viele Banken tun sich immer noch schwer mit der Blockchain-Technologie. Davon können nicht nur Krypto-Fans ein Lied singen, sondern auch Innovatoren bei den Geldhäusern selbst.
Einstieg in Krypto-Welt
Doch hier und da gelingen technische Neuerungen, wie ein aktuelles Beispiel mit einer Dreier-Kooperation zwischen der Hypothekarbank Lenzburg, der Investmentgesellschaft RealUnit und der Blockchain-Firma Aktionariat zeigt.
Als erste börsenkotierte Gesellschaft biete die Investmentgesellschaft RealUnit Schweiz ihren Aktionären neu die Möglichkeit, ihre Aktientoken bei der Hypothekarbank Lenzburg in einem regulierten Umfeld auf einer öffentlichen Blockchain verwahren zu lassen, teilten die Firmen am heutigen Donnerstag mit.
Die Hypothekarbank Lenzburg (HBL), die mit dem neuen Angebot den Geschäftsbereich Krypto-Banking etabliert, biete dabei ein Verwahrungsangebot für digitale Registerwertrechte an, die auf der Ethereum-Blockchain emittiert wurden, hiess es weiter.
Schutz vor Krisen und Inflation
Die HBL erweiterte ihr Kernbankensystem Finstar so, dass sie nun Dienstleistungen für digitale Assets anbieten kann. Die Investmentgesellschaft RealUnit Schweiz nutze dies auch gleich als Erste für die Verwahrung ihrer digitalen Aktientoken, führten die Beteiligten zu der Premiere aus.
Interessenten am RealUnit-Aktientoken, die ihr Erspartes also besonders gut vor Inflation und Krisen schützen wollen, könnten dabei die Coins weiterhin über die Smart-Contract-Marktlösung über die Webseite der Firma kaufen und verkaufen.
Neben der Selbstverwahrung in einem eigenen Wallet, könnten die Kunden nun aber eben für ihre Security-Token auch die «Hypi» als sichere Verwahrstelle auswählen.
Regulierte Bank agiert
Anleger des bereits im Jahr 2017 lancierten RealUnits müssen dazu bei der von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht Finma regulierten HBL ein Wertschriftendepot mit einer Wallet im Hintergrund eröffnen und lassen ihre Aktientoken dann dort einfach einbuchen.
Die sichere Aufbewahrung der sogenannten Private Keys wird von der Schweizer Bank in einem regulierten Rahmen übernommen, sagte Dani Stüssi, CEO der RealUnit Schweiz, zu der Kooperation, welche die vergangenen Monate erarbeitet wurde.
Das Angebot der HBL setzt laut den Angaben einen neuen Branchenstandard. Dieser sei auch für andere Emittenten von Aktientoken interessant, hiess es.
Doch bekanntermassen tun sich viele Schweizer Banken noch schwer mit der Blockchain-Technologie. Vielleicht fallen nun aber die Berührungsängste sowohl bei den Finanzinstituten als auch bei traditionellen Anlegern.
26.10.2023/kut.