Kleiner Riese bei Werkzeugmaschinen entsteht

Tornos Werkzeugmaschinen in Moutier
Die Firma Tornos soll über eine Absorption mit Starrag fusionieren. (Bild: PD)

Die Firmen Starrag und Tornos haben monatelang ihre Fusion geprüft. Den Heiratsambitionen liegen nun interessante Begründungen zugrunde.

Die beiden Hersteller von Werkzeugmaschinen Starrag Group und die Tornos Holding haben in den vergangenen Monaten einen Zusammenschluss der beiden Unternehmensgruppen geprüft und sind zu einem Entschluss gekommen.

Aufgrund der positiven Prüfungs- und Verhandlungsergebnisse unterzeichneten die beiden Verwaltungsratsgremien am 25. Oktober 2023 einen entsprechenden Fusionsvertrag, teilten beide Unternehmen am heutigen Donnerstag mit.

ZKB mit von der Partie

Dazu fänden zwei ausserordentliche Generalversammlungen (a.o. GV) statt und die Führungsgremien würden den Zusammenschluss empfehlen, hiess es weiter.

Die a.o. GV der Starrag Group Holding findet schon am 29. November 2023 und diejenige der Tornos Holding am 30. November 2023 statt. Die Zürcher Kantonalbank ZKB begleite die Transaktion als Financial Advisor.

Gemeinsam auftreten

Mit der Bündelung des technischen Know-hows im Bereich der Präzisions-Werkzeugmaschinen und der komplementären Technologien schafften Starrag und Tornos die Voraussetzungen für neue Innovationen und technologischen Fortschritt, lautete eine der Begründungen für die Fusion.

Mit dem Zusammenschluss zur «StarragTornos Group AG» entstehe ein starker Konzern, der die Zukunft der globalen zerspanenden Werkzeugmaschinenindustrie wesentlich mitgestalten werde, so die Logik hinter der Transaktion.

Neue Kundensegmente

Der Zusammenschluss zur neuen StarragTornos Group ermöglicht es zudem, die globale Marktpräsenz wesentlich zu erhöhen. Gemeinsam könnten die beiden Unternehmen mit Schweizer Wurzeln attraktive Kundensegmente weiter ausbauen, hiess es.

Geografisch gesehen gelte dies insbesondere für die Regionen Amerika und Asien, die für kleinere Firmen meist schwierig und nur mit viel Aufwand zu erreichen sind.

Zudem wird laut den Angaben die Position beider Marken in vielversprechenden, wachsenden Kundenindustrien, wie zum Beispiel der Medizintechnik oder der Luxusgüterindustrie, deutlich gestärkt.

Die Heiratswilligen wollen ebenfalls Synergien beim Einkauf und der weltweiten Präsenz heben.

All dies könnte durchaus auch für andere Marktteilnehmer interessant sein.

Komplizierte Transaktion

Neuer starker Mann in dem Zusammenschluss wird Michael Hauser, der in Personalunion als Verwaltungsratspräsident und als CEO der StarragTornos Group AG vorgesehen sei. Derzeit ist er Verwaltungsratspräsident von Starrag und CEO von Tornos.

Der Merger erfolge als Absorbtionsfusion, also Starrag gibt neue Aktien aus, die für Tornos eingesetzt werden sollen. Die Namenaktien der Tornos Holding AG sollen dekotiert und die neu auszugebenden Namenaktien der StarragTornos Group AG an der Schweizer Börse SIX kotiert werden.

Diese sind erstmals für das am 31. Dezember 2023 endende Geschäftsjahr dividendenberechtigt.

Tausende Mitarbeiter

Die kombinierte Gesellschaft kommt pro-forma auf einen stattlichen Umsatz von rund 500 Millionen Franken und einen Reingewinn von rund 21 Millionen Franken.

Zusammen beschäftigen die zwei Unternehmen rund 2000 Mitarbeiter. Dies zeigt, dass in dem normalerweise stark zersplitterten Markt von rund 81 Milliarden Franken nunmehr ein kleiner Riese entsteht.

26.10.2023/kut.

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