Goldrausch zieht an der offiziellen Schweiz vorbei

Goldbarren
Pures Gold bleibt als Anlageobjekt beliebt. (Bild: J. Pan / unsplash)

In Krisenzeiten ist Gold gefragt. Die Notenbanken horten das Edelmetall verstärkt – ausser in der Schweiz.

Die Goldnachfrage war im dritten Quartal rund 8 Prozent über dem Fünf-Jahres-Durchschnitt, obwohl die Kauflust gegenüber dem Vorjahresvergleichswert um rund 6 Prozent zurückgegangen ist.

Dies geht aus den jüngsten Zahlen des World Gold Council vom heutigen Dienstag hervor.

Beliebt bei Notenbanken

Die Zentralbanken kaufen weiter wie verrückt. Das dritte Quartal dieses Jahres war mit 337 Tonnen das drittstärkste in der Datenhistorie der Gold-Organisation, obwohl der Wert unter dem dritten Quartal 2022 lag, als 459 Tonnen von den Notenbanken aufgekauft wurden.

Vergleicht man die ersten drei Quartale zusammen, liege die Goldnachfrage der Zentralbanken aber noch über 14 Prozent des Wertes von Januar bis September 2022, hiess es weiter.

SNB handelt falsch

Für die Schweiz ist das ein Jammer – denn die Schweizerische Nationalbank SNB hat vor einigen Jahren 1000 Tonnen an Gold abgestossen. Nun zeigt sich, dass dies kein guter Entscheid war, wenn weltweit alle Notenbanken sich auf das Edelmetall stürzen.

Die SNB hat im dritten Quartal zudem, wie heute bekannt wurde, 1040 Tonnen an Goldbestand ausgewiesen. Das ist exakt der gleiche Wert, den die SNB im dritten Quartal 2022 hatte, wie aus dem Vorjahres-Communiqué hervorgeht.

Schmuckindustrie legt zu

Die weltweiten Krisen treiben die Menschen in den vergleichsweise «sicheren Hafen» Gold. Die Investitionsnachfrage stieg im dritten Quartal um 56 Prozent auf 157 Tonnen.

Gold als Edelmetall und Münzen waren ebenfalls gefragt. Die Nachfrage stieg hierbei um 7 Prozent auf 35,7 Tonnen.

Und noch ein Bereich boomte im dritten Quartal und das war die Bijouterie. Sie legte um 9 Prozent auf 62,1 Tonnen beim Gold zu.

Mehr recyceltes Gold

Langfristig zeigt sich, dass angesichts der Inflation weltweit Gold gefragt ist. Im dritten Quartal überstieg die Nachfrage auch den zehnjährigen Q3-Quartalsdurchschnitt, wie die Grafik zeigt.

Beim Gold-Angebot, das um 6 Prozent auf 1267 Tonnen im dritten Quartal zulegte, stieg die Minenproduktion nur um 2 Prozent auf 971 Tonnen. Deutlich mehr wurde dagegen Alt-Gold recycelt, denn das Angebot stieg um 8 Prozent auf 288,8 Tonnen.

31.10.2023/kut.

Goldrausch zieht an der offiziellen Schweiz vorbei

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