Die Umsätze im Detailhandel sind zwar gestiegen. Doch für die Firmen ist es ein schlechtes Geschäft.
Es ist schwierig, die Preise im Detailhandel stets dem richtigen Niveau anzupassen.
Dies wird besonders deutlich, wenn man auf die aktuellen Zahlen zum Detailhandel blickt, welche das Bundesamt für Statistik BFS am heutigen Dienstag bekanntgab.
Inflation wirkt
Demnach stiegen die Umsätze im September um 0,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Allerdings unter Berücksichtigung der Teuerung sanken die Einnahmen um 0,6 Prozent. Damit legen die Einzelhändler um Coop, Migros, Manor, Globus, Aldi, Denner, Lidl & Co. praktisch drauf.
Bereinigt um Verkaufs- und Feiertagseffekte verzeichnete der Detailhandel ohne Tankstellen im September 2023 gegenüber September 2022 ein Wachstum des nominalen Umsatzes um 0,9 Prozent
Real, also mit Berücksichtigung der Inflation ging es um 0,5 Prozent nach unten.
«Non-Food» verliert
Der Detailhandel mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren verbuchte dabei eine Zunahme des nominalen Umsatzes von 2,1 Prozent.
Real sanken die Einnahmen aber um 1,1 Prozent, während der Nicht-Nahrungsmittelsektor ein nominales Minus von 0,2 Prozent registrierte und real um 0,6 Prozent sank.
Die Detailhandelsumsatzstatistik, die eine deutliche Abschwächung der Dynamik zeigt, basiert auf einer Zufallsstichprobe von rund 3000 Unternehmen. Sie ist eine Monatserhebung, wobei die kleinen Unternehmen vierteljährlich zu den monatlichen Umsatzzahlen befragt werden.
Anhand dieser Zahlen zeigt sich, dass es nicht einfach für den Detailhandel ist, immer genau die Inflation bei den Verkaufspreisen auszutarieren.
Nachfrage bestimmt Preis
Wer bei Coop etwa 30 Prozent mehr für das Olivenöl oder beim Brot drauflegen muss, dürfte aber für den statistischen Durchschnitt ohnehin kaum Verständnis haben.
Nimmt der Detailhändler dann einige Preiserhöhungen zurück oder zumindest teilweise zurück, versteht die Kundschaft vielleicht, dass sie die Ausgestaltung der Preise in den Geschäften mit ihrer Nachfrage eigentlich selbst in der Hand haben.
31.10.2023/kut
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