Die Graubündner Kantonalbank GKB erhält einen neuen Bankpräsidenten. Der von der Benko-Affäre getroffene Peter Fanconi tritt vorzeitig zurück.
Es ging eigentlich schief, was schiefgehen konnte.
Die Graubündner Kantonalbank GKB geriet in den Strudel der Immobilienaffäre um den österreichischen Mogul René Benko und die Wahrheit kam nur scheibchenweise heraus.
In Benko-Deals hineingezogen
Am Ende sollte eine unabhängige Untersuchung mehr Licht ins Dunkel der Affäre um Millionenverluste bei Signa-Immobilien-Deals bringen und endete wieder im Desaster.
Bankpräsident Peter Fanconi betraute den eigenen Wirtschaftsprüfer Ernst & Young EY mit der Angelegenheit, wie muula.ch berichtete.
Doch Zweifel an der Glaubwürdigkeit kamen da auf und EY hielt sich auch ein Hintertürchen offen.
Der Manager ist persönlich mit Investments bei Benko engagiert und zog bekanntermassen das eigene Bankhaus mit in die Geschäfte hinein.
Politiker forderten Klarheit
Fanconi trete nun nach elfjähriger Tätigkeit als Bankpräsident auf die PS-Versammlung 2025 hin zurück, teilte das Ostschweizer Geldhaus dann doch überraschend zur Präsentation der Semesterresultate mit.
Der Graubündner Regierung, die für die Ernennung des Bankrates zuständig ist, dürfte die Angelegenheit zu heikel geworden sein.
Im Lokalparlament waren die Skandale der Staatsbank ja stets Gesprächsstoff gewesen.
Von einem strategischen Investment in den Asset Manager Twelve Capital trennte sich das Geldhaus auch rasch wieder.
Zwischen den Zeilen lesen
Dieser Entscheid zum vorzeitigen Rücktritt ermögliche der Regierung zum Ende des äusserst erfolgreichen Strategiezyklus 2021-2025 eine umsichtige Nachfolgeregelung, hiess es offiziell zur Begründung für den Schritt.
Einen Zusammenhang mit der Benko-Affäre schloss das Kreditinstitut aus.
Doch vielerorts wissen die Menschen ja mittlerweile, dass man auf die offiziellen Verlautbarungen der GKB nur wenig geben kann und zwischen den Zeilen lesen muss.
26.07.2024/kut.
