Generationswechsel bei Dienstleister für Generationen

Bücher des hep Verlages
Bekannte Persönlichkeiten publizieren im Berner hep Verlag. (Bild: PD)

Generationen von Schülerinnen und Schüler sind in der Schweiz mit diesen Produkten aufgewachsen. Der Kopf dahinter zieht sich nun vom Schweizer Bildungsmarkt zurück.

Der Berner hep Verlag hat den Generationenwechsel vollzogen und seinen Weg in die digitale Welt gefunden.

Dabei war es ihm wichtig, dass einer der führenden Verlage im Schweizer Lehr- und Lernmedien-Markt, mit zunehmender Ausstrahlung auch nach Deutschland, in Schweizer Hand bleibt.

Berufsschullehrer in Pension

Die Rede ist von Peter Egger, der sein halbes Leben lang den Diensten der Schweizer Bildung widmete und mehr als zwei Jahrzehnte davon Leiter des hep Verlags in Bern war.

Der einstige Berufsschullehrer scheide pünktlich zu seinem 70. Geburtstag aus dem Berner Unternehmen als Verleger und Mitglied des Leitungsteams aus, teilte die Berner Firma mit.

Digitale Elemente

Im Verlagsprogramm befinden sich mittlerweile über 900 Titel. Im Schnitt bringt der hep-Verlag jede Woche zwei neue oder überarbeitete Titel auf den Markt – in Form von Buchpublikationen oder als rein digitale Lehr- und Lernmedien.

Verleger Peter Egger
Verleger Peter Egger (Bild: PD)
Bücher aus dem hep Verlagsprogramm
Bücher aus dem hep Verlag (Bild: PD)

Viele Titel erscheinen in einer Kombination mit gedruckten und digitalen Elementen, was die Daseinsberechtigung in der modernen Welt sichert.

Kompaktwissen Deutsch

Im hep Verlag publizieren regelmässig bekannte Persönlichkeiten wie Aymo Brunetti, Ursula Renold oder Rudolf Strahm. Dazu kommen Longseller, Standardwerke und heimliche Bestseller wie beispielsweise «Geografie», ein Standardbuch für Gymnasien, oder «Deutsch Kompaktwissen».

Dies sind zwei Titel, die einer ganzen Generation von Schülerinnen und Schülern geläufig sein dürften.

Wunschszenario eingetreten

Bereits im Sommer 2022 hatte Egger die Aktienmehrheit an Orell Füssli verkauft. Im Alleingang sei für einen Bildungsverlag in der Grösse von hep die digitale Transformation nicht stemmbar, war als Begründung vorgebracht worden.

Mit der Orell Füssli AG sei ein im Bildungssektor starker Partner und gleichzeitig eine Schweizer Lösung gefunden worden – für Egger ein Wunschszenario.

Damit blieb nämlich sichergestellt, dass es in der Schweizer Bildungslandschaft gegenüber der ausländischen Konkurrenz und neben den staatlichen Lehrmittelverlagen weiterhin einen starken unabhängigen Schweizer Verlag gebe, hatte das Unternehmen zum Firmenverkauf mitgeteilt.

Bei Orell Füssli lässt die Schweizer Nationalbank SNB auch ihre Banknoten herstellen. Das Traditionsunternehmen ist somit ein wichtiger Baustein der Schweiz.

Eigenständig in Zukunft

Egger hatte den hep Verlag im August 2000 mitbegründet und seither erfolgreich geführt. Das Unternehmen wuchs stetig. Derzeit sind rund 50 Mitarbeitende in der Entwicklung und Produktion von Lehr- sowie Lernmedien für den gesamten Schul- und Ausbildungsbereich tätig.

Der hep Verlag wird von einem erfahrenen Team weitergeführt und bleibt trotz des Zusammenschlusses mit Orell Füssli als eigenständige Tochter bestehen. Das heisst, es gibt weiterhin einen Verwaltungsrat und das fünfköpfige Leitungsteam existiert auch in Zukunft.

Pionierarbeit geleistet

Egger scheidet nun allerdings als Verleger und Mitglied dieses Leitungsteams aus. «Peter Egger ist ein grosser Mensch und Unternehmer», würdigte etwa Georg Berger, Direktor des BBZ Olten, das Lebenswerk.

Und Rudolf Siegrist, ehemaliger Rektor Berufsfachschule BBB in Baden, lobte: «Was er für die Berufsbildung geleistet hat, hat Pioniercharakter und überdauert Generationen.»

Wohlstand schaffen

Und Generationen von Schweizer Schülerinnen und Schüler dürften Egger für seinen Einsatz um die Bildung im Land zu Dank verpflichtet sein, ohne es wahrscheinlich zu wissen.

Bildung ist aber die beste Möglichkeit, Wohlstand zu schaffen und Vermögen in einer Gesellschaft umzuverteilen. Verleger Egger dürfte einen beachtlichen Teil dafür in der Schweiz geleistet haben – vielleicht auch, ohne es tatsächlich zu wissen.

27.01.2023/kut.

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