FTX-Krypto-Pleitiers erhalten ihr Geld zurück

Krypto-User von FTX feiern einen Triumph und bekommen ihre Forderungen im Insolvenzverfahren voll erfüllt. Doch noch einer kann sich freuen.

In der Krypto-Welt wird so allerlei Unsinn verbreitet.

Der grösste Quatsch war im Jahr 2022, dass Nutzer der Krypto-Plattformen FTX von Sam Bankman-Fried ihre Milliarden verloren hätten.

Alle Ansprüche erfüllt

Nunmehr kommt der Tag der Wahrheit.

Am 18. Februar 2025 erhalten alle Gläubiger, die Forderungen bis 50.000 Dollar haben, ihr Geld zu 100 Prozent zuzüglich 9 Prozent an Zins pro Jahr zurück.

Dies gaben der Insolvenzadministrator Kroll sowie die für die Auszahlung beauftragten Provider Bitgo und Kraken am Wochenende bekannt.

Dieser Personenkreis, der wohl die Mehrheit im Chapter-11-Verfahren darstellt, bekommt somit rund 120 Prozent ihrer ursprünglichen Forderung für die Jahre des Wartens zurück.

Damit sind alle Ansprüche erfüllt, denn das amerikanische Insolvenzrecht kennt keine zusätzliche Entschädigung als die angemeldete Forderung.

Wertentwicklung als Problem

Damals, am historischen Tag 11.11.2022, als eine der technisch besten Krypto-Plattformen FTX den Gläubigerschutz beantragte, lagen die Werte der Digitalwährungen nämlich im Keller und daher sind die Forderungen vergleichsweise niedrig.

Beteiligte hatten im Verfahren vergeblich darum gekämpft, ihre ursprünglichen Digitalwährungen um Bitcoin, Ethereum & Co. zurückzuerhalten. Damit hätten sie selbst und nicht das Insolvenzgericht die Wertentwicklung in der Blockchain-Welt mitgenommen.

Doch dies lehnte der Richter kategorisch ab – letztlich wurde lediglich die Auszahlung in Stablecoins erwirkt.

US-Staatskasse freut sich

Für die USA ist die FTX-Pleite somit zu einem lukrativen Geschäft geworden. Zwar werden 16,5 Milliarden Dollar an Gläubiger ausgezahlt.

Doch durch den Anstieg der Kryptowährungen in den vergangenen zwei Jahren und das systematische Anlegen sind mittlerweile viel mehr Gelder als Forderungen da.

De Überschuss wandert nun in die Staatskasse von den USA und die Betroffenen haben das Nachsehen.

Ein Nachsehen hatte diesmal im Insolvenzverfahren auch die börsenkotierte Krypto-Plattform Coinbase, die bei der Auszahlung überraschenderweise nicht zum Zuge kam.

Krypto-Sanierung überlegen

Die Verfahren zur Abwicklung aus den Krypto-Pleiten um Celsius Network, Bittrex, FTX & Co. haben sich somit jahrelang praktisch nur für die Anwälte und nunmehr für den amerikanischen Staat gelohnt.

Stundensätze von 1800 Dollar waren beispielsweise bei den Advokaten auf beiden Seiten keine Seltenheit.

Letztlich hätte eine Sanierung auch innerhalb der Krypto-Gemeinde erfolgen können, wie muula.ch berichtete. Dies war beim Terra-Luna-Crash erfolgt, und geduldige Gläubiger haben die Wertentwicklung dort über die Herausgabe neuer Coins selbst mitgenommen.

Augen zu und durch, lautet ohnehin häufig der Tenor in der noch jungen Krypto-Welt. Digitale Sanierungen gehören dazu.

09.02.2025/kut.

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