Der Flughafen Zürich hat ein besonderes Geschenk erhalten. Es geht um die Sicherheit und die künftige Betriebsstabilität.
Der Flughafen Zürich begeht dieser Tage seinen 75. Geburtstag und hat zu diesem geschichtsträchtigen Anlass ein besonderes Geschenk erhalten.
Der Zürcher Kantonsrat folgte dem Antrag des Regierungsrats und habe den Verlängerungen der Pisten 28 und 32 zustimmt, teilte der Flughafen Zürich am heutigen Montag freudig mit.
Seit 2012 geplant
Die Pistenverlängerungen seien wichtige Massnahmen, um die Sicherheitsmarge am Flughafen zu erhöhen und den Betrieb zu stabilisieren, hiess es weiter.
Die Verlängerungen wurden im Bericht «Sicherheitsüberprüfung Flughafen Zürich» im Jahr 2012 als wesentliche Sicherheitsmassnahme identifiziert und durch den Bund in den Sachplan Infrastruktur Luftfahrt (SIL) aufgenommen.
Mühlen mahlen bekanntermassen langsam in der Schweiz, was der minimale Fortschritt bei der Angelegenheit in über zehn Jahren zeigt.
Abweichler helfen
Der Kantonsrat folgte mit seinem heutigen Entscheid mit 87 zu 83 Stimmen bei zwei Enthaltungen seiner vorberatenden Kommission (KEVU) und dem Zürcher Regierungsrat, die dem Projekt bereits zugestimmt hatten.
Der Entscheid war im Kantonsrat allerdings stark umstritten. Die Parteien SVP, FDP, Mitte und EVP stimmten für die Pistenverlängerung. Die Grünen, GLP, SP und AL waren allerdings dagegen. Letztlich zeigte sich aber, dass die Zustimmung mit Abweichlern zustande kam.
Weniger Verspätungen
Im 75. Jahr des Bestehens ist mit dem politischen Entscheid eine grosse Hürde genommen worden. Der wichtigste Airport der Schweiz hebt daher die Vorteile hervor: Längere Pisten bedeuten längere Bremswege zur Vermeidung eines Overrun, also eines Überschiessens der Piste. Zudem gibt es weniger Kreuzungspunkte am Boden und in der Luft.
Dank eines stabileren Flugbetriebs mit besserer Einhaltung der vorgegebenen Betriebskonzepte kommt es zudem zu weniger Verspätungen. Schliesslich reduzierten die Pistenverlängerungen insgesamt die Anzahl Fluglärm-Betroffener, hob der Flughafen Zürich weiter hervor.
Mit den Pistenverlängerungen könnten allerdings keine zusätzlichen Flüge eingeplant werden.
Volksfest zum Stimmenfang
Die Umsetzung der Verbesserungen ist aber noch nicht sicher. Nach dem Kantonsratsbeschluss hat das Stimmvolk per Referendum nämlich das letzte Wort. Stimmt es den Pistenverlängerungen ebenfalls zu, kann die Flughafen Zürich AG das Plangenehmigungsgesuch beim Bund einreichen.
Vom 1. bis 3. September kann das wichtigste Verkehrsdrehkreuz der Schweiz nun richtig die Korken knallen lassen.
Bei einem Volksfest, bei dem auch die Vorzeigefluggesellschaft der Schweiz, die Swiss, einen Airbus A220 an ihrer Heimatbasis taufen lassen wird, kann der Flughafen Zürich für die Umsetzung der Pistenverlängerungen und für viele Ja-Stimmen zum Referendum werben.
28.08.2023/ena.