Die Preise für Gebrauchtwagen liegen in der Schweiz seit Monaten auf hohem Niveau. Nunmehr zeigt eine Analyse aber Entspannung.
Die Lieferengpässe bei Neuwagen haben vielerorts zu einer Preisexplosion bei Occacionsfahrzeugen geführt.
Doch nun zeichnet sich in der Schweiz aber offenbar gewisse Entspannung an der Preisfront ab.
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Im 1. Quartal 2023 seien die Preise gegenüber dem Vorquartal um rund 6 Prozent gesunken, teilte der Vergleichsdienst Comparis am heutigen Donnerstagmorgen die Ergebnisse einer Auswertung von über 3 Millionen Gebrauchtwagen-Inserate auf der Plattform mit.
Es wurden nur Fahrzeuge berücksichtigt, die maximal 20 Jahre alt sind.
Der Durchschnittspreis für neu inserierte Gebrauchtwagen sank im 1. Quartal 2023 gegenüber dem Vorquartal um sechs Prozent auf 28.555 Franken.
Eine Grafik zu Mercedes, BMW, VW, Porsche, Jaguar, Toyota, Subaru, Renault & Co. verdeutlicht die Entwicklung.
«Seit einigen Monaten nimmt die Zahl der Neuzulassungen in der Schweiz wieder zu», erklärte Comparis die Situation.
Die Lieferschwierigkeiten bei den Neuwagen hätten sich seit Herbst leicht entspannt, was sich nun langsam auch auf den Occasionsmarkt auszuwirken scheine und den Preisanstieg dort bremse, hiess es weiter.
Dieselfahrzeuge mit Sinkflug
Aufgeschlüsselt nach Antriebsarten verzeichneten Dieselfahrzeuge im Vergleich zum 4. Quartal 2022 die stärkste Preisveränderung.
Sie kosteten im ersten Quartal 2023 durchschnittlich 24.256 Franken und somit 6,8 Prozent weniger. Die Preise für Benziner sind um 5,8 Prozent auf 26.861 Franken gesunken.
Bei Fahrzeuge mit Elektromotor (E-Autos und Hybride) um Tesla & Co. reduzierten sich die Preise um 4,6 Prozent auf 50.185 Franken beziehungsweise um 1,8 Prozent auf 48.578 Franken.
Vorjahreswert verrät Tendenz
Doch trotz negativer Tendenz liegen die Preise für Gebrauchtwagen noch immer auf einem hohen Niveau. Im Vorjahresvergleich ist der Durchschnittspreis der neu inserierten Fahrzeuge auf der Plattform rund 8 Prozent höher.
Seit Ausbruch der Coronavirus-Pandemie in Europa im 1. Quartal 2020 sind laut der Studie die Gebrauchtwagen 23,9 Prozent teurer geworden. In absoluten Zahlen sind das immerhin 5510 Franken mehr.
Preise für Elektroautos konstant
Der Blick auf verschiedene Antriebsarten zeigt: Gegenüber dem Vorjahr kosten Benziner 7,1 Prozent mehr.
Dieselautos sind 4,8 Prozent teurer und die Preise für Hybridfahrzeuge lagen im ersten Quartal 2023 noch 3,1 Prozent über dem Vorjahr.
Die Preise für reine Elektroautos liegen dagegen im Vergleich zum Vorjahr auf ähnlichen Niveaus.
Die Auswertung zu den Preisen ist seit längerer Zeit wieder eine Studie von dem Vergleichsdienst. Comparis steht nämlich derzeit unter Druck, weil sein Geschäftsmodell gewisse Qualitätsmängel aufweist, wie auch muula.ch berichtete.
04.05.2023/kut.