Alexander Laible stammt zwar aus einer Familie mit Weintradition. Doch er bekommt zu Recht viel Anerkennung mit seinem eigenen Weingut.
Einer der bedeutendsten Erzähler und Dramatiker Russlands, Anton Tschechow, schrieb kurz vor seinem Tode 1904, dass den Deutschen entweder der Geschmack abhandengekommen sei oder sie nie welchen besessen hätten.
Während es mittlerweile ganze Abhandlungen über die deutsche Geschmacklosigkeit gibt, findet man allerdings auch zahllose Gegenbeispiele.
Strohgeld im Glas
So überraschen etwa die Farbe und der erste Eindruck zur Frische sofort positiv, wem der trockene Riesling «Alte Reben» 2023 von Alexander Laible aus Durbach von der deutschen Weinregion Baden über den Weg läuft.
Das ungewöhnliche Strohgelb fällt im Glas sogar richtig auf.
Das aromatische Bouquet mit Noten von Pfirsichen, Mangos, Aprikosen und Zitrusfrüchten sowie der lange Nachhall verblüffen von einem Jahrgang, bei dem eigentlich noch nicht vollständig klar ist, ob er gut oder schlecht war.
Die Mineralität des Weissweines überzeugt zudem enorm.
Böden liefern Geschmacksvielfalt
Alexander Laible, ein Profi aus einer deutschen Winzerfamilie mit 13 Generationen, machte sich im Jahr 2007 mit eigenen Weinbergen in Sinzheim nahe Baden-Baden selbständig und arbeitete sich zum Liebling unter internationalen Weinkennern hoch.
Sein Können und die Leidenschaft spürt man mit den herausragenden Weissweinen seiner Produktion ohne Zweifel.
Die Böden seiner Weinberge von Sand über Lehm bis hin zu Granit ergeben dazu Geschmacksvielfalt.
Die Fachpresse überschlägt sich bei ihm mittlerweile sogar und der badische Winzer erhält viele Auszeichnungen. Selbst Nicht-Riesling-Fans sollten dem Tropfen durchaus eine Chance geben.
Top Preis-Leistung-Verhältnis
muula.ch stiess zufällig auf diesen Qualitätswein, als die Deutsche Zentrale für Tourismus DZT unlängst im Kunsthaus Zürich viele Schweizer Journalisten und Reiseprofis einlud, um auf touristische Highlights des Nachbarlandes aufmerksam zu machen.
Dabei wurde der Riesling trocken «Alte Reben» von Alexander Laible serviert, der hervorragend zu würzigen Vorspeisen oder etwa zu einem Apéro im anstehenden Sommer passt.
Und das Preis-Leistungs-Verhältnis ist dabei absolut top. In der Schweiz sind die Produkte des badischen Winzers mit dem Markenzeichen «AL» vielerorts im Fachhandel erhältlich und könnten wahrscheinlich locker das Doppelte kosten.
Junger Jahrgang
Von Geschmacksverirrung kann bei den Deutschen also kaum eine Rede sein.
Der russische Schriftsteller Tschechow kannte wahrscheinlich einfach badische Rieslingwinzer nicht.
Und das Ausnahmetalent Alexander Laible wurde ohnehin erst 1978 geborgen.
01.06.2024/kut.