Eigenverantwortung zahlt sich bei der Gesundheit aus

Eine Frau mit einem lachenden Mund in der Hand
Die Zahngesundheit verbesserte sich bei Schweizerinnen besonders. (Bild: G. Altmann / pixabay)

Statistiker haben den Schweizern im wahrsten Sinne des Wortes auf den Zahn gefühlt. Die Resultate überraschen und bringen zwei Einflüsse ans Licht.

In den vergangenen zwanzig Jahren hat sich die Mund- und Zahngesundheit der Bevölkerung in der Schweiz deutlich verbessert.

Vom KVG ausgeschlossen

Dies ist das Ergebnis der neuesten Auswertung zur Zahngesundheit, welche das Bundesamt für Statistik BFS am heutigen Montag bekanntgab.

Dies ist überraschend, denn die Grundversicherung (KVG) deckt die Zähne praktisch nicht ab.

Müssen sich die Menschen selbst um die Mundhygiene kümmern, funktioniert dies offenbar bestens.

Frauen legen deutlich zu

Mittlerweile hätten rund 44 Prozent der Bevölkerung ein vollständiges natürliches Gebiss, fanden die Statistiker heraus.

Im Jahr 2002 war dieser Anteil nur bei 33 Prozent. Das ist ein Zuwachs immerhin von 11 Prozentpunkten.

Zahngesundheit in der Schweiz laut BFS

Insbesondere bei Frauen sei hier eine deutliche Verbesserung festzustellen, hiess es weiter vom BFS.

Abwägung bei den Kosten

In den vergangenen zwanzig Jahren nahmen zudem die Dentalhygienebesuche zu.

Der Anteil der Bevölkerung, der im Laufe eines Jahres zur Dentalhygiene geht, stieg sogar um 21 Prozentpunkte auf mittlerweile 58 Prozent, so das BFS.

Besuche bei Zahnärzten und der Dentalhygiene von Schweizern

Die Menschen sind also mit der Eigenverantwortung um ihre Zähne besorgt.

Viel weniger Prothesen im Alter

Zahnarztbesuche gingen dagegen um 6 Prozentpunkte auf 56 Prozent zurück.

Auch dies zeigt, dass der Gang zum Zahnarzt nur bei Bedarf erfolgt und unnötige Behandlungen nicht in Anspruch genommen werden, weil sie die Bevölkerung aus der eigenen Tasche bezahlen muss.

Zahngesundheit mit Prothesen laut BFS

Gehen Menschen weniger zum Arzt, fallen auch unnötige Behandlungen, die leider immer wieder vorkommen, weg.

Zudem sind nur noch rund die Hälfte an künstlichen Zähen beziehungsweise Prothesen bei älteren Menschen vorhanden. Gute Vorsorge zahlt sich also langfristig aus.

Diese Effekte könnte das Schweizer Gesundheitswesen an noch viel mehr Stellen ausnutzen.

Bildungsniveau entscheidet

Zwei Einflüsse haben die Statistiker bei dem Thema aber noch festgestellt, die sich auf die Zahngesundheit der Schweizer ausgewirkt haben.

So stieg der Anteil der Personen mit einem vollständigen natürlichen Gebiss je nach Bildungsniveau.

Im Alter zwischen 25 und 64 Jahren ist der Anteil umso grösser, je höher das Bildungsniveau, erklärte das BFS. 

In dieser Altersgruppe haben nur 25 Prozent der Personen ohne nachobligatorische Ausbildung ein vollständiges natürliches Gebiss, gegenüber 45 Prozent der Personen mit einem Abschluss auf Sekundarstufe II und 56 Prozent der Personen mit einem Tertiärabschluss.

Diese sozialen Unterschiede seien seit 2002 unverändert, hiess es.

Zähne nicht ersetzt

Der zweite Einfluss ist der Geldbeutel.

Der Anteil der Bevölkerung, die von Entbehrungen oder Armut betroffen sind, verzichtet nachweislich auf zahnärztliche Leistungen.

Dieser Effekt schlägt sich sogar direkt noch an einer Stelle in der Statistik nieder.

Einfluss der soziodemografischen Kriterien bei Zahnbehandlungen

Der Anteil der Menschen, die fehlende Zähne in der Schweiz haben, die nicht ersetzt wurden, liegt 2022 markant höher als vor zwanzig Jahren. 

07.04.2025/kut.

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