Der Lonza-Konzern kommt nicht zur Ruhe

Lonza-Hauptsitz in Basel
Beim Basler Lonza-Konzern gibt es einen überraschenden Führungswechsel. (Bild: PD)

Der Basler Konzern Lonza kommt aus den Negativschlagzeilen nicht heraus. Nun gibt es einen weiteren Knall bei der Chemie- und Pharmafirma.

Der Basler Konzern Lonza ist immer für eine Überraschung gut.

Vertuschter Quecksilber-Skandal, der Lachgas-Skandal im Wallis, viele Personalwechsel im Management und nun am heutigen Montag wieder ein Knall.

Verschweigen von Gründen

Lonza-Konzernchef Pierre-Alain Ruffieux werde das Chemie- und Pharmaunternehmen überraschend per Ende September verlassen, teilte die Firma in einem knappen Communiqué mit.

Die Nachfolge sei noch unklar, der Prozess der Personalrekrutierung werde bald eingeleitet, hiess es weiter.

Die Trennung sei in gegenseitigem Einvernehmen erfolgt. Gründe für den Abgang gab die Firma aber keine an.

Déjà-vu für VRP

Bis die Nachfolge geklärt sei, werde Lonza-Verwaltungsratspräsident (VRP) Albert Baehny zusätzlich zu seinen bisherigen Pflichten die CEO-Position ausüben, erklärte der Konzern.

Für Baehny ist dies ein Déjà-vu, denn er hat dieses eigentlich verpönte Doppel-Mandat von CEO und VRP schon einmal ausgeübt.

Einbruch des Aktienkurses

An den Börsen sorgte die erneute Hiobsbotschaft mit dem Personalwechsel an der Spitze für grosse Verunsicherung.

Der ehemalige Roche-Manager Ruffieux hatte erst während der Coronavirus-Pandemie im November 2020 die Leitung bei Lonza übernommen und mit guten Aufträgen bei der Produktion von Komponenten für Coronavirus-Impfungen für eine positive Geschäftsentwicklung gesorgt.

Sein Vorgänger Marc Funk war allerdings bloss ein paar Monate im Amt gewesen.

Der Aktienkurs der Lonza-Titel brach jedenfalls am heutigen Montag um über 10 Prozent ein.

Ohne eine Angabe von Gründen und ohne eine Lösung für das Problem können Unternehmen solche Überraschungen offenbar nicht vornehmen, lautet klar die Botschaft der Investorengemeinde.

Warten auf Oktober

Die Spekulationen über die Ursache für den Rauswurf des CEO schossen auch umgehend in den Himmel.

Von unterschiedlichen Meinungen über den Fortgang der Strategie, dem Ausbleiben von lukrativen Grossaufträgen bei der Moderna-Impfstoffherstellung bis hin zur erneuten Senkung der Finanzziele war alles dabei.

Transparenz bei dem Skandal-geplagten Unternehmen sieht offenbar anders aus.

Klarheit über den Fortgang des Lonza-Konzerns soll der geplante Investorentag im Oktober bringen.

Dann will die Chemie- und Pharmafirma ihre mittelfristige Strategie und den Ausblick über die Geschäftsentwicklung präsentieren.

18.09.2023/ena.

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