Der «arme» Oetker wird noch ärmer

Die Hero-Gruppe in Lenzburg
Die Hero-Gruppe in Lenzburg hat einen Gewinneinbruch erlitten. (Bild: PD)

Arend Oetker, Besitzer des Aargauer Hero-Konzerns, fällt die Transformation seiner Firma auf die Füsse. Das macht ihn noch ärmer.

Der deutsche Geschäftsmann Arend Oetker, ein Urenkel des legendären August Oetker, stellt sich gerne als der ärmere Teil der Unternehmerdynastie vor.

Doch schaut man auf eine seiner bekanntesten Beteiligung, nämlich die traditionsreiche Aargauer Hero-Gruppe, so wird das Drama noch ein Stück grösser.

Unterirdische Marge

Der Lebensmittelkonzern Hero, bekannt durch seine Konfitüren Delicia, Müsliriegel Corny und Babynahrung, hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Gewinneinbruch erlitten.

Der Reingewinn brach um rund 60 Prozent auf nur noch 11 Millionen Franken ein, teilte die Firma am heutigen Freitag mit.

Der Umsatz legte 2023 wenigstens um rund 1 Prozent auf 1,2 Milliarden Franken zu. Organisch sei die Hero-Gruppe aber um 11 Prozent gewachsen, errechnete das Unternehmen.

Allerdings sank die schon geringe Gewinnmarge von 2,2 auf noch tiefere 0,9 Prozent.

Hohe Transformationskosten

Die Gruppe schloss Fabriken am Hauptsitz in Lenzburg und in Götene in Schweden.

Im Einklang mit der Strategie, sich weiter auf ihre Kernkategorien zu konzentrieren, verkaufte die Hero-Gruppe auch ihr Gluten Free Geschäft in den nordischen Ländern.

Die Hero-Gruppe in Lenzburg
Die Hero-Gruppe fährt ihre Produktion in Lenzburg nach unten. (Bild. PD)

Diese strategischen Schritte führten zu ausserordentlichen Transformationskosten von 34,5 Millionen Franken im Jahr 2023, welche den Reingewinn belasteten.

Laut dem Geschäftsbericht 2023 gehen davon 15,4 Millionen Franken auf Lenzburg zurück. Auf Schweden entfallen 18,4 Millionen Franken und auf das Gluten-Free-Geschäft 0,7 Millionen Franken.

Schwartau lässt grüssen

Die Schliessung des Werks in Lenzburg hatte 2023 vielerorts Kopfschütteln verursacht. Der Konzern hatte 35 Millionen Franken investiert, um sie nunmehr in den Wind zu streichen.

All dies macht den «armen» Oetker, dem auch noch die deutschen Schwartau-Werke, aber nicht das berühmte Backpulver oder die Tiefkühlpizza-Produktion, gehören, allerdings noch ein Stück ärmer.

Der Unternehmer geschäftet mit Schwartau aber ohnehin in ähnlichen Gewässern, wie mit Hero um Müsliriegel und Konfitüren. Aus einer Gesamtperspektive ergeben die Fabrikschliessungen da sicher mehr Sinn.

22.03.2024/kut.

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