Die Schweizer Bauwirtschaft hat einen deutlichen Dämpfer erfahren. Lediglich in einem Bereich funktioniert es gut.
Das Baugewerbe hat, etwa im Gegensatz zur Industrie, eine deutliche Abkühlung erfahren.
Die Produktion sank im 1. Quartal 2023 gegenüber dem Vorjahresquartal um 1,4 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik BFS am heutigen Montag bekanntgab.
In der Industrie ging es Produktions-seitig dagegen im Betrachtungszeitraum um 3,4 Prozent nach oben.
Dämpfer in der Erde
Der Hochbau, also alles, was vereinfacht gesagt, über der Erde hoch gebaut wird, erfuhr einen Produktionsrückgang von hohen 6,0 Prozent, hiess es vom BFS auf Basis einer Zufallsstichprobe unter 3800 Betrieben weiter.
Der Tiefbau, also Strassen auf oder Tunnel in der Erde, habe ein Minus von 6,4 Prozent verzeichnet.
Lediglich beim sonstigen Baugewerbe sei die Produktion um 1,8 Prozent gestiegen und dämpfte die Abkühlung ein wenig.
Preiserhöhungen wirken
Beim Blick auf den Umsatz sind die Entwicklungen aber noch nicht im Rückwärtsgang.
Im Baugewerbe legte der Umsatz im 1. Quartal 2023 gegenüber dem Vorjahresquartal nämlich um 4,3 Prozent zu. In der Industrie gingen die Einnahmen aber sogar um 6,4 Prozent nach oben.
Der Umsatz im Hochbau ist laut dem BFS auch bloss um 1,1 Prozent gesunken, während im Tiefbau das Minus bei den Einnahmen rund 1,5 Prozent betrug. Das sonstige Baugewerbe konnte den Umsatz aber um 8,2 Prozent steigern.
Insgesamt führen also Preiserhöhungen zu einem spürbaren Rückgang der Produktion.
Industrie schlägt heftiger aus
Wie zyklisch die Baubranche im Vergleich mit der Schweizer Industrie ist, kann man über zehn Jahre an den Grafiken gut erkennen.
Während es beim Bauen innerhalb von Quartalen auf und ab geht, kommen Konjunktureinbrüche in der Industrie seltener, also mit deutlich längeren Amplituden, aber dafür heftiger vor.
22.05.2023/kut.