Der Detailhändler Coop war mit viel Tamtam aus dem Bankgeschäft ausgestiegen. Das war offensichtlich ein Fehlentscheid des Konzerns.
Mit dem steigenden Zinsniveau verdienen Banken wieder prächtig. Daher kommen auch andere Marktteilnehmer auf die Idee, Bankprodukte mit dicken Margen anzubieten.
Markenname verschwunden
Einst war der Detailhändler Coop mit seiner Coop-Bank aber aus den Finanzgeschäften ausgeschieden und hatte seine Anteile an die Basler Kantonalbank BKB verkauft.
Damit war im Jahr 2017 auch der bekannte Markenname «Coop-Bank» verschwunden und die Bank Cler war geboren worden.
Doch am heutigen Montag gaben gleich zwei Geldhäuser jeweils eine Kooperation mit dem Detailriesen Coop bekannt.
Der Detailhändler selbst schwieg zu der Sache allerdings eisern. Nun muss der Konzern wieder mühsam das Finanzgeschäft aufbauen.
Vage Angaben
Die Hypothekarbank Lenzburg werde künftig Partner von Coop, hiess es von dem Geldhaus.
Bei der Partnerschaft gehe es um den Verkauf von Finanzprodukten an die Coop-Kundschaft, erklärte das Kreditinstitut lediglich.
Wie genau der Verkauf von Finanzprodukten über eine Plattform aussehen werde, wollen die Firmen zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgeben.
Vorsorgemarkt im Blick
Konkreter wurde es dagegen von der Glarner Kantonalbank.
Sie gehe eine strategische Partnerschaft mit der Liberty 3a Vorsorgestiftung, der Coop Genossenschaft und weiteren Partnern aus der Finanz- und Dienstleistungsbranche im Bereich Vorsorge ein, teilte das Geldhaus am heutigen Montag mit.
Die Kooperation bezwecke den Vertrieb von Vorsorgelösungen. Die Glarner Kantonalbank agiere dabei als Depotbank und Vermögensverwalterin der Liberty 3a Vorsorgestiftung, hiess es weiter.
Aufholen zur Migros
Wer also demnächst zum Broteinkauf zu Coop geht, kann auch gleich noch Vorsorgeprodukte erwerben. Mit dem Schritt zurück zeigt sich, dass Coop nicht auf den Markt verzichten will und seine Strategie korrigiert.
Die Konkurrenz um Migros mit Bank Migros hat schliesslich auch Finanzprodukte im Angebot.
23.10.2023/kut.
