Bund setzt bei Cybersicherheit auf Knowhow aus Israel

Florian Schütz
Florian Schütz soll künftig die Cyberabwehr der Schweiz leiten. (Bild: PD)

Der Bund rüstet bei der Cyberabwehr auf und besetzt die Chefposition des künftigen Bundesamtes für Cybersicherheit. Die Erfahrung kommt grösstenteils aus dem Ausland.

Der Bund hat eine spannende Personalie bekanntgegeben.

Der Bundesrat habe den bisherigen Delegierten des Bundes für Cybersicherheit, Florian Schütz, per 1. Januar 2024 zum Direktor des neuen Bundesamtes ernannt, teilte die Administration in Bern am heutigen Mittwoch mit.

Junger Chef

Das Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC), welches derzeit der Eidgenössischen Finanzdirektion EFD angehört, wird künftig als eigenes Bundesamt ins Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) angesiedelt.

Nun ist die Führungsposition dort klar und die Personalie ist in mehreren Hinsichten interessant.

Der künftige Chef ist erst 41 Jahre alt. Gleichzeitig kommt das dringend benötigte Knowhow auf dem Gebiet der Cybersicherheit aus dem Ausland.

Mit Ruag nach Israel

Schütz studierte zwar zunächst an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich und schloss im Jahr 2007 mit einem Master of Science in Informatik ab.

Von 2008 bis November 2016 war er aber in verschiedenen Funktionen in der Ruag Schweiz AG tätig, und zwar als IT-Sicherheitsarchitekt und Unternehmensberater, als Leiter Cyber Security und als Business Developer Cyber & Intelligence in Israel.

Das Land ist führend auf dem Gebiet der Cyberabwehr.

Erfahrung in Privatwirtschaft

Von Dezember 2016 bis Juli 2019 war Schütz dann als Head of IT Risk & Security bei Zalando SE Deutschland tätig.

Danach, im August 2019, trat der seine Funktion als Delegierter des Bundes für Cybersicherheit an.

Mit seiner Aus- und Weiterbildung, seiner langjährigen Erfahrung in der IT-Sicherheit in der Privatwirtschaft und als Delegierter des Bundes für Cybersicherheit sei Schütz eine ideale Besetzung für die Chefposition im Bundesamt für Cybersicherheit unter Bundesrätin Viola Amherd.

Notwendiger Wechsel

Cyberkriminalität und Hackerangriffe sind ein stark steigendes Problem für die Schweiz.

Während es früher vermehrt als Problem des Schweizer Finanzplatzes gesehen worden und daher die Abwehr im EFD angesiedelt war, ist es mittlerweile zu einem generellen Problem des Landes geworden.

Daher gehört der Bereich künftig zur Verteidigung.

Dort liessen sich mit dem vorhandenen Knowhow auch noch Synergien heben, schrieb der Bundesrat hoffnungsvoll im Communiqué.

Die Presse im Schussfeld

Auch Medien kämpfen verstärkt mit Hackerangriffen, wie die jüngsten Fälle um CH-Media und um die «Neue Zürcher Zeitung» zeigen.

Das Wirtschaftsnews-Portal muula.ch ist ebenfalls tagtäglich von Cyberattacken betroffen.

24.05.2023/kut.

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