![Eine Person auf der Strasse, an der ein Manager vorbeiläuft](https://muula.ch/wp-content/uploads/2025/02/Mohamed_Hassan_pixabay_jobless_poor-6743190_1920-e1738846398546-1024x618.png)
Der Schweizer Arbeitsmarkt trübt sich ein. Neben regelrechten Schandflecken gibt es aber auch einen Lichtblick.
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Januar 2025 gegenüber dem Vormonat um 4,2 Prozent auf 135.773 gestiegen.
Zuwachs um 20 Prozent
Die Arbeitslosenquote verschlechterte sich im Januar 2025 damit um 0,2 Prozentpunkte und durchbrach die «Schallmauer» von 3,0 Prozent, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco am heutigen Donnerstag bekanntgab.
Werte mit einer drei vor dem Komma fallen schon auf, weil sie in der Schweiz höchst selten sind.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöhte sich die Arbeitslosigkeit um 20 Prozent, was zeigt, dass das Problem auch die Schweizer Volkswirtschaft erfasst.
Lebenslange Staatshilfe
Beim Blick in die Detailzahlen vom Seco stechen gleich mehrere Schandflecke ins Auge.
Der erste ist die erhöhte Jugendarbeitslosigkeit, die es in der Schweiz eigentlich nicht geben sollte. Gewiss, gibt es immer gerade ein paar Menschen, die einen Job suchen. Aber die Jugendarbeitslosenquote verschlechterte sich im Januar 2025 gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 2,8 Prozent.
Über 12.000 Personen zwischen 15 und 24 Jahren sind ohne Beschäftigung.
Viele Studien zeigen aber, dass gerade dies vermieden werden soll, damit junge Menschen nicht ihr ganzes Leben lang auf Staatshilfe für Arbeitslose hoffen.
Irrationales Handeln sichtbar
Der zweite Schandfleck ist die Tatsache, dass Schweizer Firmen sich vermehrt von Ausländern trennen.
Statistisch gesehen, müsste eigentlich die Arbeitslosigkeit unter den Schweizern steigen, weil dieser Personenkreis viel höher ist. Zudem verdienen Ausländer in der Schweiz nachweislich weniger für die gleiche Arbeit als ihre Schweizer Pendants.
Die Zahl der rund 136.000 teilt sich aber in 63.000 Schweizer und 72.000 Ausländer auf, wie das Seco weiter schrieb.
Unter den Arbeitslosen mit ausländischer Nationalität fallen die vergleichsweise hohen Quoten von über 13 und 12 Prozent von Bulgaren und Rumänen wieder auf, wie muula.ch bereits berichtete.
Ältere fliegen auch raus
Die dritte Auffälligkeit ist die steigende Arbeitslosigkeit älterer Mitbürger.
Alle reden davon, mehr Menschen über das Rentenalter hinaus beschäftigen zu wollen, doch die vergleichsweise teureren Arbeitskräfte landen derzeit nur leicht weniger auf der Strasse, wie aus den Seco-Daten klar hervorgeht.
Die Zahl der älteren Arbeitslosen zwischen 50 und 64 Jahren stieg um 3,8 Prozent über dem Vormonatswert bei 37.220. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verschlechterte sich der Wert um 17 Prozent.
Zehntausende offene Stellen
Allerdings ist am Schweizer Arbeitsmarkt nicht alles schlecht. Ohnehin dürfen die geringen Quoten in einer Volkswirtschaft, wie der Schweiz, nicht überdramatisiert, aber auch nicht ignoriert werden.
Im Januar 2025 stieg die Zahl der bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren RAV gemeldeten offenen Stellen, um 38 Prozent auf 42.052 Personen.
Im Vergleich zur Vorjahresperiode wurden damit gleich viele offene Stellen verzeichnet, was zeigt, dass sich der Arbeitsmarkt diesbezüglich nicht verschlechtert.
Zieht man diese Zahl von jener der Arbeitslosen ab, sind bei einer Wohnbevölkerung von rund 9 Millionen gerade einmal 1 Prozent von dem Problem der Beschäftigungslosigkeit betroffen. Und einen solchen Wert bekommt man kaum weg.
06.02.2025/kut.