Die Schweizer Börse SIX will die Dekotierung einer Firma vornehmen. Doch dies funktioniert seit Monaten überhaupt nicht.
Die Schweizer Börse SIX hat ihre eigenen Regeln. Doch die sind alles andere als klar und führen immer wieder zu Streit.
Verlängerung um Verlängerung
So verfügte der Börsenbetreiber im Juli 2023 die Dekotierung des Unternehmens Talenthouse. Doch diese, in Finanzschwierigkeiten geratene Firma wehrt sich seit Monaten erfolgreich vor der Umsetzung des Entscheids.
Die bis zum 18. März 2024 von der Beschwerdeinstanz gewährte aufschiebende Wirkung sei bis zum Entscheid der Beschwerdeinstanz verlängert worden, teilte SIX am heutigen Donnerstag mit.
Das ist die wiederholte Verlängerung von der Verlängerung der Frist, wie muula.ch bereits berichtete.
Handel bleibt ausgesetzt
Die Dekotierung der Titel von Talenthouse war eigentlich am 9. November 2023 vorgesehen. Doch das klappt offensichtlich nicht.
Der Handel der Aktien der Talenthouse Aktiengesellschaft bleibe aber bis auf Weiteres eingestellt, schrieb die SIX weiter im Communiqué und verzeichnet somit zumindest einen Teilsieg.
Seit Januar 2024 hatte das Zuger Handelsregisteramt auch noch Organmängel bei Talenthouse festgestellt. Diese muss die Firma ebenfalls beseitigen.
Keine Beratung
Warum die SIX die Titel nicht dekotieren kann, sagt die Börse wie immer bei laufenden Verfahren nicht. Allerdings hat Talenthouse sicher gute Argumente vorgelegt, sonst würde nicht ständig die Frist im Beschwerdeverfahren verlängert werden.
Die Schweizer Börse SIX hat komplizierte Regeln, die sie ihren Emittenten auch nicht erklärt. Daher führen nachher die Umsetzung der ganzen Regularien immer wieder zu Streit, ob sie korrekt ausgelegt sind.
Dies zieht sich oftmals über Monate, manchmal über Jahre hin.
11.04.2024/kut.
