Alpiq-Finanzchef kann nachts gut schlafen

Alpiq-Hauptsitz in Lausanne (Bild: PD)

Der Finanzchef des Energiekonzerns Alpiq Luca Baroni hat trotz Energie-Krise keine Geldsorgen. Anders als etwa der Axpo-Konzern scheint seine Firma einige Dinge richtig gemacht zu haben.

Als die Energiepreise in der vergangenen Woche in die Höhe schnellten hat sich beim Energie-Konzern Alpiq netto die Liquidität sogar verbessert. Dies sagte der Finanzchef der Firma Luca Baroni gegenüber dem «Tages-Anzeiger» vom Freitag.

Anders als etwa beim Axpo-Konzern, der beim Bund um Hilfskredite anklopfen musste, war die Situation eine andere. «Wir haben in den letzten Monaten hart daran gearbeitet, unser Portfolio so auszubalancieren, dass grosse Preisveränderungen am Strommarkt nicht zu Hunderten Millionen an Liquiditätsabflüssen führen», erklärte der Manager.

Bei Alpiq hielten sich daher mit den Massnahmen die Zu- und Abflüsse in etwa die Waage, hiess es weiter.

Weniger Liquidität gebunden

Ein Marktteilnehmer, der bei steigenden Preisen keine steigenden Sicherheitsleistungen hinterlegen kann, wird nämlich von dieser Börse ausgeschlossen. «Da hilft es dann auch nichts, wenn das Geschäftsmodell perfekt aufgegleist ist und man operativ Gewinn generiert», sagte Baroni weiter.

Alpiq hat aber noch weitere Massnahmen aufgegleist, um in Krisensituationen nicht auf Staatsgelder angewiesen zu sein. «Wir handeln nicht nur an der Börse, sondern auch direkt mit OTC-Gegenparteien», sagte er bezüglich direkter Geschäfte zwischen Handelspartnern. Dabei flössen reduzierte Sicherheitsleistungen, was weniger Liquidität binde.

Andere Fragen wichtig

Allerdings gehe man dabei das Risiko ein, dass die Gegenpartei ausfalle. Dennoch wäre nicht alles Geld verloren, weil hierbei ja auch Sicherheiten gewährt werden. «Aber die Frage ist: Reichen die Sicherheiten aus? Wie schnell kann man den Strom anderswo beschaffen?», betonte er.

Und noch einen Vorteil hat Alpiq im Vergleich zur Axpo, das den CFO beruhigter in die Zukunft blicken lässt: Seine Firma habe keine staatlichen Institutionen als Eigentümer, sondern einen Finanzinvestor sowie andere Marktteilnehmer der Energiebranche als Aktionäre.

Rasch Geld von Aktionären

«Somit ist das politische Element weniger stark ausgeprägt», sagte Baroni. Da sei es generell einfacher, Lösungen zu finden.

Und die Alpiq-Aktionäre gaben ausserdem die Zusicherung, jederzeit auf einen Kredit von 300 Millionen Franken zurückgreifen zu können, was den CFO auch beruhigter schlafen lässt. «Wir führen darüber hinaus weitere Gespräche mit den Banken», sagte der Manager obendrein.

09.09.2022/kut.

Alpiq-Finanzchef kann nachts gut schlafen

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