Der Finanzinvestor Cevian ist bei der Baloise-Gruppe eingestiegen. Aktionärsbeschränkungen fielen bereits weg, was der «Heuschrecke» hilft.
Die Versicherungsgruppe Baloise hat einen neuen Grossaktionär.
Es ist der aktivistische Investor aus Schweden, Cevian, der über 3 Prozent an dem Basler Versicherer hält.
Gespräche mit Management
Dies geht aus einer Pflichtmeldung der Schweizer Börse SIX vom Pfingstwochenende hervor, über die bereits einige Medien berichteten.
Demnach sei Cevian auch schon mit dem Management von Baloise im Gespräch, hiess es.
Beteiligung über Malta
Laut der Pflichtmeldung sind Lars Förberg, Pfäffikon SZ, Christer Gardell, Saltsjöbaden, Göran Casserlöv, Stockholm, Paine & Partners Capital Fund III GP Ltd, George Town die Eigentümer der neuen Beteiligung, die über Cevian Capital Partners Limited, St. Julian’s, in Malta gehalten werde.
Viele kleine Zukäufe fallen eben erst bei Überschreitung von Schwellenwerten auf. Die Meldepflicht sei bereits am 8. Mai entstanden, hiess es bei der SIX.
Häufig wird von Cevian schlechte Aktienkursentwicklung sowie Kritik an der Strategie als Anlass genommen, bei den Investments grosse Änderungen herbeizuführen.
Daher werden solche Aktionäre als «Heuschrecken» bezeichnet, weil sie über eine Firma herfallen und nicht nur ruhig die Dividenden kassieren.
zCapital leistete Vorarbeit
Die Aktionäre der Baloise schafften aber unlängst überraschend die Eintragungs- und Stimmrechtsbeschränkungen ab.
Der Zuger Vermögensverwalter zCapital hatte diesbezügliche Anträge an die Generalversammlung gestellt und war damit durchgekommen, wie auch muula.ch berichtete.
Damit war offenbar aber auch der Weg für Cevian frei, sich dem Basler Versicherungskonzern anzunähern. Firmen mit solchen Beschränkungen gelten als uneinnehmbare Festungen.
Für den Verwaltungsrat wird es damit aber unangenehmer.
Auch Investor bei UBS
Cevian hatte beim Elektrotechnikkonzern ABB einen kompletten Strategiewechsel erreicht und auch Wechsel im Management herbeigeführt.
Zunächst hatte es mit einer Beteiligung über verschiedene Fonds sowie «Gesprächen» mit der ABB-Führung angefangen, bis es dann immer härter wurde.
Unlängst war der schwedische Finanzinvestor auch bei der Grossbank UBS mit dem Kauf eines grösseren Aktienpaketes eingestiegen.
Insofern dürften die gemütlichen Zeiten bei der Baloise in Basel erst einmal vorbeisein.
21.05.2024/kut.