Schweizer sollten mit argentinischen Pesos zahlen

Geldschein über 500 argentinische Pesos
500 argentinische Pesos sind mal mehr als 2.50 Franken, mal deutlich weniger. (Bild: Arg. Zentralbank)

Die Notenbanken sind erfinderisch, wenn es um Geldpolitik geht. Die Argentinier sind auf etwas ganz Besonderes gekommen, wovon auch Schweizer stark profitieren können.

Die Schweizerische Nationalbank SNB hat eine Grenze beim Wechselkurs erfunden, um die heimische Währung wegen Überbewertung von einem Tag auf den anderen zu schwächen.

Die argentinische Zentralbank hat einen Weg gefunden, um den argentinischen Peso zu stärken und für direkte Nachfrage bei der eigenen Währung zu sorgen.

Ausländer im Vorteil

Derzeit macht nämlich eine Methode zur Stützung der Landeswährung Argentiniens die Runde, die auch für Schweizer interessant sein dürfte.

Zur Unterstützung von Touristen, die in das südamerikanische Land reisen, wollte die Notenbank das Bezahlen mit ausländischen Kreditkarten attraktiv machen, wie Recherchen von muula.ch ergaben.

Damit wollten die Argentinier einerseits Devisenreserven direkt zu ihrer Zentralbank holen.

Andererseits sollten Ausländer ihre Devisen auch nicht zu überhöhten Kursen auf dem Schwarzmarkt eintauschen und dann bar bezahlen, weil das Geld dann irgendwo versickern könnte.

Discount bis zu 50 Prozent

Die Notenbank vereinbarte daher mit den weltweiten Kreditkartenanbietern, die Transaktionen in Pesos zu einem deutlich günstigeren Wechselkurs umzutauschen und dann Visa, Mastercard und Co. die Differenz zu erstatten.

Bezahlt nun ein Tourist mit seiner ausländischen Kreditkarte ein Produkt oder eine Dienstleistung in argentinischen Pesos, wird der entsprechende Betrag belastet, aber zu einer 30 bis 50 Prozent günstigeren Rate in seine Heimwährung umgerechnet.

Währung anpassen

Dies soll der Anreiz sein, direkt mit Kreditkarte zu zahlen, wie zahlreiche Plattformen die Aktion lobten. Somit könnten Schweizer, wenn sie nach Argentinien reisen, schon mal profitieren.

Doch nun macht auf Tiktok, Instagram und Co. sogar die Runde, dass diese Prozedur auch für Zahlungen ausserhalb Argentiniens für die Zahlung in Pesos gilt.

Bei vielen Online-Stores kann man nämlich die Währung anpassen und dort müssten auch Schweizer einfach nur argentinische Pesos als Zahlwährung wählen.

Das Gleiche gilt etwa bei Paypal, wenn man das Konto oder die Kreditkarte einfach auf argentinische Pesos umstellt beziehungsweise neu registriert und dann fleissig damit zahlt.

Zahlreiche Personen haben dies ausprobiert; es klappt demnach für Visa-Karten, für Mastercard und auch für American Express. Auch Prepaid-Karten funktionieren.

Unkompliziert bei Visa

Mastercard stelle seinen Kunden zunächst den offiziellen Wechselkurs in Rechnung und erstatte später die Differenz zum Touristenkurs der Notenbank, hiess es. Visa macht es nicht so kompliziert, sondern rechne direkt die in argentinischen Pesos bezahlte Summe zum günstigeren Touristenwechselkurs ab.

Bei der Neobank Revolut, so wird in Internet-Foren berichtet, soll der Kniff aber nicht zu einem indirekten Rabatt von 30 bis 50 Prozent führen.

Immer ausprobieren

Wer nun Software kauft, ein Hotel im Voraus bezahlt, Online-Einkäufe tätigt oder eine Prepaid-Karte auflädt, sollte nunmehr prüfen, ob die Zahlung auch in argentinischen Pesos möglich ist, um durchaus einen markanten Preisnachlass über den besseren Wechselkurs zu erhalten.

Zentralbanken sind doch immer wieder erfinderisch, wenn es um die Beeinflussung der Nachfrage bei ihrer heimischen Währung geht.

06.02.2023/kut.

Schweizer sollten mit argentinischen Pesos zahlen

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