L’Oréal korrigiert eigene Fehleinschätzung bei Galderma

Der Kosmetikkonzern L’Oréal stockt seinen Anteil bei der Hautpflegefirma Galderma auf. Dies ist eine Änderung der Strategie gleich in zweierlei Hinsicht.

Die Umstrukturierung von Private-Equity-Unternehmen haben auch gute Seiten.

Bestes Beispiel ist der Hautpflegekonzern Galderma, der seit einiger Zeit an der Schweizer Börse SIX kotiert ist.

Der französische Kosmetikkonzern L’Oréal überrascht dort mit einem weiteren strategischen Investment.

Die Franzosen übernehmen einen 10-Prozent-Anteil von den Altaktionären EQT, Abu Dhabi Investment Authority und Auba Investment, teilten alle Beteiligten am heutigen Montag mit. Damit verdoppelt sich der Anteil von L’Oréal beim Galderma-Konzern auf 20 Prozent.

Verkauf Millionen von Aktien

Wie hoch der Aufschlag auf den aktuellen Preis ist, bleibt allerdings geheim. Genauso wie es bereits beim Kauf des ersten 10-Prozent-Anteils gewesen war.

Der Abschluss der Transaktion werde im ersten Quartal 2026 erwartet.

Es wechseln 24 Millionen Aktien von EQT die Hände und L’Oréal wird zum grössten Aktionär bei Galderma.

Der Einstieg der Franzosen bei den Schweizern ist aber nicht nur finanziell.

Die Investition solle durch eine strategische wissenschaftliche Partnerschaft ergänzt werden, lobten die Unternehmen erneut. Galderma verfüge schliesslich über eine breite Palette an dermatologischen Lösungen, die auch für L’Oréal nützlich seien.

Viel Luft verkauft

Die Franzosen vollziehen damit eine weitere 180-Grad-Wendung, denn vor rund zehn Jahren verkaufte die französische Kosmetik-Firma ihren Anteil von Galderma an den Nahrungsmittelkonzern Nestlé.

Dieser brachte das Geschäft aber auch nicht zum Fliegen und stiess es an ein Konsortium um EQT ab.

Erst die Private-Equity-Firma wurde mit Galderma erfolgreich, obwohl die Bilanz relativ luftig aussah und Galderma noch nie Geld verdient hatte, wie muula.ch berichtete.

Altaktionäre machen Kasse

Doch L’Oréal vollzieht neben dem Investment noch eine Kehrtwende.

L’Oréal werde nicht versuchen, im Verwaltungsrat von Galderma vertreten zu sein, hiess es unlängst beim Wiedereinstieg noch. Nunmehr streben die Franzosen den Einzug von gleich zwei Verwaltungsräten an.

Diese sollen die Vertreter des von EQT geführten Konsortiums ersetzen.

Private-Equity-Firmen haben eben auch ihr Gutes, wie die Rückkehr von L’Oréal bei Galderma eindrücklich zeigt. Selbst, wenn die Altaktionäre dabei Kasse machen.

08.12.2025/kut.

L’Oréal korrigiert eigene Fehleinschätzung bei Galderma

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