
Der Hersteller von Werkzeugmaschinen StarragTornos ist in die Verlustzone gerutscht. Unternehmer Walter Fust dürfte sich im Grab umdrehen.
Die Fusion von Starrag und Tornos zu StarragTornos sollte vereinte Kräfte heben.
Doch statt zu fliegen, geht das Siechtum stückweise vorwärts.
Minus in der Kasse
Im Geschäftsjahr 2024 brach der Gewinn bereits um über 50 Prozent weg. Im ersten Semester 2025 rutschte StarragTornos sogar in die Verlustzone, wie das Unternehmen am heutigen Freitag überraschend bekanntgab.
Das Minus betrug im ersten Halbjahr 9,1 Millionen Franken nach einem Gewinn von rund 7 Millionen Franken im Vorjahressemester. Der Umsatz brach von Januar bis Juni 2025 um 14,4 Prozent auf 218 Millionen Franken ein.
Zusammen hatten die zwei Unternehmen im Jahr 2023 einen Umsatz von 565 Millionen Franken und einen operativen Gewinn auf Stufe Ebit von 46,4 Millionen Franken erzielt.
Diesmal resultierte ein Betriebsverlust von -3,1 Millionen Franken.
Bestellungseingang im Sinkflug
Nur gut, dass der unlängst verstorbene Unternehmer Walter Fust diese Negativentwicklungen nicht mehr erleben muss.
Er hielt bei beiden Unternehmen über 50 Prozent und auch an der fusionierten Firma.
Ein Blick in die Zukunft von StarragTornos verheisst auch nur wenig Gutes.
Der Auftragseingang brach im ersten Halbjahr um 23,1 Prozent auf nicht mal mehr 200 Millionen Franken ein, wie es im Communiqué weiter hiess.
Im Gesamtjahr waren noch 530 Millionen Franken als «Order Intake» verzeichnet worden.
Raumfahrt als Hoffnungsträger
Besonders sticht im ersten Semester 2025 der Einbruch bei den Aufträgen der Luxusgüterindustrie mit -74 Prozent auf rund 10 Millionen Franken ins Auge.
Aber auch Hoffnungsträger, wie Aerospace, liegen bei den Bestellungen mit rund 27 Prozent beziehungsweise 10 Millionen Franken zurück.
Derzeit kümmert sich das Management wohl mehr um die Zusammenführung als um das Neugeschäft bei Werkzeugmaschinen.
Die Regionen Europa und Americas sind weit unter Wasser. Nur Asien glänzt etwas.
Fusion gescheitert?
Angesichts der Entwicklungen wird auch klar, dass sich die geplanten Synergien der Fusion nicht ansatzweise einstellen werden.
Als durchschnittliches Wachstum beim Umsatz waren 5 Prozent angepeilt. Die operative Gewinnmarge sollte in der Grössenordnung von 8 Prozent liegen.
Im ersten Halbjahr 2025 war die Ebit-Marge bei -1,4 Prozent und StarragTornos setzt dabei sogar auf eine eigene Definition.
Separate kleinere Firmen wären da möglicherweise wendiger am Markt unterwegs.
An der Börse rannten Investoren von StarragTornos davon. Die Titel gaben um über 4 Prozent nach.
25.07.2025/kut./Meldung mit Börsenreaktion ergänzt