Schweizer Holz-Detektive finden neue Missstände

Stapel aus Holzpflöcken
In der Schweiz müssen Holzarten und die Herkunft deklariert werden. (Bild: S. Lechner / pixabay)

Bei der Deklaration von Holz geht viel schief und Beamte finden auch die Schuldigen. Doch der Leistungsabfall zeigt eher anderes Problem.

Die Zahl der Schweizer Unternehmen, die Holz und Holzprodukte richtig deklarieren, ist 2024 gigantisch gesunken.

Bei gerade einmal 25,5 Prozent von geprüften Firmen sei alles korrekt gewesen, teilte das Eidgenössische Wirtschaftsdepartement WBF zur Arbeit von Holz-Detektiven mit.

Viele Produkte mit Fehlern

Im Jahr 2023 war der Wert noch bei 41,1 Prozent gewesen, wie muula.ch über die ungewöhnlichen Kontrollen der Behörden berichtete. Der Qualitätsabsturz ist also evident.

Bei 23,5 Prozent der Unternehmen (Vorjahr: 26 Prozent) seien die Produkte teilweise richtig deklariert gewesen, hiess es weiter.

Bei rund 51 Prozent der Firmen (Vorjahr: 33 Prozent) war aber kein kontrolliertes Produkt vollständig und korrekt deklariert, was die Missstände klar skizziert.

Insgesamt seien 2024 über 1000 Produkte (Vorjahr: 858) kontrolliert worden, erklärte das WBF weiter. Bei den Produkten waren aber nur 39 Prozent richtig deklariert gewesen, nach 64 Prozent im Jahr davor.

KMU als Übeltäter

Die Ursachen für die Verschlechterungen bei der Deklarationspflicht lieferte das Wirtschaftsdepartement über das Büro für Konsumentenfragen gleich mit.

Die Qualität der Deklarationen bei den Baumärkten habe sich leicht verbessert, bei den Möbelhäusern sei sie gleichgeblieben.

Hingegen habe sich das Ergebnis bei den Gartencentern/Gärtnereien, dem Möbelfachhandel, den Schreinereien, dem Versandhandel und den Zimmereien verschlechtert, hiess es kritisch.

Bei diesen Unternehmen handele es sich oft um KMU, in denen vergleichsweise wenige Holzprodukte an Konsumenten abgegeben würden, schränkte das WBF die Befunde ein.

Viele Schuldige bestraft

Das WBF hat nun bei rund zwei Drittel der Sünder direkt Verwaltungsstrafverfahren durchgeführt und Bussen gegen die verantwortlichen Personen verhängt.

Die anderen Fälle seien nicht so gravierend gewesen und daher habe die Behörde auf Sanktionen verzichtet, hiess es ganz milde.

Entrümpelung von Vorschriften

Seit 2012 muss aber die offizielle Schweiz laut Holzverordnung die Angaben zur Holzart und Holzherkunft bei Holz und Holzprodukten kontrollieren.

Wenn es gerade viele KMU trifft, die da fehlschlagen, sind die Bestimmungen vielleicht zu kompliziert und/oder verursachen einen zu hohen Aufwand. Das milde Vorgehen bei den Strafen zeigt, dass es häufig Lappalien sind, welche die Beamten rügen.

Eine Prüfung der Prüfungsresultate in diese Richtung Entbürokratisierung wäre wohl wünschenswert, als ständig noch mehr Steuergeld für Kontrollen und Verwaltungsverfahren aufzuwenden.

09.03.2025/ena.

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