Schweizer Börse SIX verliert erneut Kunden

Logo der SIX an einem Gebäude in Zürich
Die Schweizer Börse SIX hat einen Kunden weniger. (Bild: PD)

Immer mehr Firmen pfeifen auf eine Kotierung an der Schweizer Börse SIX. Der Stahlhersteller Swiss Steel setzt jedoch auf einen anderen Handelsplatz.

Der Zentralschweizer Stahlkonzern Swiss Steel hat seinen Rückzug von der Schweizer Börse SIX beschlossen, und der grösste Handelsplatz des Landes hat diesem Ansinnen zugestimmt.

Ende kommt im Juni

Der Regulierungsarm der SIX habe dem Gesuch entsprochen, teilte die Swiss Exchange Regulation SER am heutigen Mittwoch mit.

Die Dekotierung erfolge per 6. Juni 2025, hiess es weiter. Der letzte Handelstag bei SIX Swiss Exchange ist somit der 5. Juni 2025.

Alternative Finanzierungen möglich

Die SIX hat in jüngster Zeit zahlreiche Kunden verloren. Klar, ist jeder Fall anders, doch es zeigt den Trend.

Viele Emittenten argumentieren, dass die Börsenkotierung zu kompliziert, zu aufwändig oder zu teuer ist, wie muula.ch über die Rückzüge von Caterpillar, General Electric GE & Co. berichtete.

Doch auch alternative Finanzierungsformen, wie Private Equity, Crowdfunding & Co., werden populärer.

Geschäftsbericht zu teuer

Bei Swiss Steel, die früher Schmolz + Bickenbach hiess, geht aus den Unterlagen ebenfalls hervor, dass die Aufrechterhaltung der Kotierung nicht unerhebliche direkte und indirekte Kosten verursache.

Insbesondere die Kosten für die Erstellung eines umfassenden Geschäftsberichts würden sich summieren.

Die Verhältnismässigkeit der Kosten und des Aufwands im Vergleich zur geringen Marktkapitalisierung und dem geringen Handelsvolumen sei nicht gegeben.

Aus all diesen Gründen mache die Kotierung an der SIX keinen Sinn mehr, hiess es.

Neuer Handel andernorts

Doch beim strauchelnden Stahlkonzern aus Luzern ist das Ende des Aktienhandels nicht gegeben.

Swiss Steel plane, gleichzeitig mit der Dekotierung von SIX Swiss Exchange, den ausserbörslichen Handel der Namenaktien auf einer ausserbörslichen Handelsplattform, namentlich LPZ-X der Privatbank Lienhardt & Partner, aufzunehmen. 

Kostengünstig und geringer Aufwand

Damit solle gewährleistet werden, dass Aktionäre die Namenaktien auch noch nach dem letzten Handelstag verkaufen könnten. Die Kotierung auf einer solchen Plattform verursache geringe Kosten und sei mit wenig Aufwand verbunden.

Die Möglichkeit des ausserbörslichen Handels sei sowohl für den Emittenten als auch für seine Aktionäre und künftige Anleger attraktiv.

Damit verliert zwar SIX einen Kunden. Doch der ausserbörsliche Handel über die Privatbank Lienhard & Partner gewinnt einen.

05.03.2025/ena.

Schweizer Börse SIX verliert erneut Kunden

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