Die Solarfirma Meyer Burger versucht mit radikalen Massnahmen, das Ruder herumzureissen. CEO und Finanzchef müssen aber erstmal gehen.
Der Hersteller von Solarzellen und Solarpanelen Meyer Burger hat wieder einmal ein Restrukturierungsprogramm bekanntgegeben.
Rund 200 der 1050 Stellen fallen dabei weg, teilte die Thuner Firma am heutigen Mittwoch mit.
Kleinere Führungsriege
Meyer Burger prüfe zudem, mit Verkäufen von Technologie und Equipment an strategische Kunden in den Bereichen Solarzellenherstellung und Modultechnologie etwas Zusatzumsatz zu erzielen.
Der Konzern werde nicht nur verschlankt, sondern auch die Geschäftsleitung schrumpfe auf nur noch drei Personen, hiess es weiter. Viele Aufgaben würden zusammengelegt.
Konzentration auf Bestehendes
Ziel der neuen Geschäftsleitung sei es, die Profitabilität wiederherzustellen.
Die taumelnde Firma jongliert dabei mit extremen Zahlen.
Der dabei vorgesehene Umsatz von rund 350 bis 400 Millionen Franken und ein operativer Gewinn auf Stufe Ebitda im mittleren zweistelligen Millionenbereich ab dem Jahr 2026 basierten dabei auf bestehenden Abnahmeverträgen mit Grosskunden.
CEO und CFO werfen Bettel hin
Zwei freiwerdende Stellen hat Meyer Burger gleich mitkommuniziert.
Gunter Erfurt lege sein Amt per sofort als CEO nieder und werde das Unternehmen verlassen, teilte die Solarfirma mit.
Er stünde der Solarfirma noch einige Zeit als Berater zur Verfügung.
Auch CFO Markus Nikles werde per Ende September 2024 gehen.
Offenbar tragen sie die Entwicklungen beim Siechtum nicht mit, über die muula.ch berichtete.
Restrukturierungswissen gefragt
Franz Richter, Verwaltungsratspräsident von Meyer Burger, übernehme ab sofort als Executive Chairman die Rolle des CEO.
Er bringe seine langjährige Erfahrung im Bereich der Restrukturierung von Industrieunternehmen ein.
Er sitzt seit 2015 im Verwaltungsrat der Gesellschaft und ist seit dem Jahr 2021 der Präsident des Aufsichtsgremiums.
Wie Richter die Kehrtwende ohne Konzern- und Finanzchefs hinbringen soll, steht dabei wohl in den Sternen.
Die Aktien von Meyer Burger gaben gleich zu Handelsbeginn fast 10 Prozent nach.
18.09.2024/kut./Meldung am Ende um Börsenentwicklung ergänzt