Privatbank Pictet lässt gewaltig Federn

Das Logo der Genfer Privatbank Pictet in Zürich an der Bahnhofstrasse
Die Genfer Privatbank Pictet residiert auch an der Zürcher Bahnhofstrasse. (Bild: muula.ch)

Das Bankhaus Pictet floriert nicht mehr so gut. Obwohl zwei von drei Gewinnquellen in die Knie gehen, blickt die UBS wohl neidisch daher.

Die Genfer Privatbank Pictet, die als Bank der Superreichen gilt, hat deutlich schwächere Halbjahresresultate erreicht.

Der Gewinn brach um 12 Prozent auf 320 Millionen Franken ein, wie das edle Geldhaus am heutigen Freitag bekanntgab.

Gute Anlageperformance

Der operative Gewinn sank sogar um 17 Prozent auf 395 Millionen Franken. 

Marc Pictet, geschäftsführender Senior-Teilhaber der Pictet-Gruppe, zeigte sich in einem Communiqué dennoch erfreut.

«Wir sind mit unserem Ergebnis zufrieden, denn die gute Anlageperformance, günstige Marktbedingungen und Neugeldzuflüsse haben zu einem robusten Anstieg des verwalteten Vermögens geführt», sagte er.

Die verwalteten oder verwahrte Vermögen stiegen gegenüber dem Vorjahresende um rund 10 Prozent auf 694 Milliarden Franken.

Nur Gebühreneinnahmen stiegen

Doch so richtig florieren die Geschäfte nicht.

Das Zinsergebnis sank um 22 Prozent auf 247 Millionen Franken. Beim Eigenhandel gingen die Resultate um 8 Prozent auf 96 Millionen Franken zurück.

Lediglich bei den Gebühren legte Pictet um 2 Prozent auf 1,2 Milliarden Franken zu.

Die Privatbank lebt quasi von den Gebühren auf Aktienhandel und Investmentaktivitäten, wie aus dem Halbjahresabschluss hervorgeht.

Verschlechterte Kosten-Ertrags-Ratio

Doch neben dem Rückgang der Gesamterträge um 3 Prozent auf 1,6 Milliarden Franken stiegen bei Pictet die Kosten um 3 Prozent auf 1,2 Milliarden Franken.

Diese beiden Richtungen, also Einnahmen runter und Kosten rauf, dürften langfristig kaum gesund sein.

Der Anstieg des Gesamtaufwands sei dem Ausbau der Geschäftsaktivitäten in Private Assets und Asien sowie anhaltenden Investitionen in Technologie und Infrastruktur zuzuschreiben, hiess es zur Begründung.

Das Kosten-Ertrags-Verhältnis verschlechterte sich gegenüber dem Vorjahreshalbjahr um 4 Prozentpunkte auf 75 Prozent.

UBS nur halb so gut

Das Eigenkapital sank zwar um 7 Prozent auf 3,7 Milliarden Franken. Es zeigt jedoch, dass die Bank gut kapitalisiert ist.

Die strikte Eigenkapitalquote kommt immerhin auf fast 10 Prozent. Davon kann die Grossbank UBS nur träumen.

Nach der Notfusion mit der Credit Suisse kommt die einzige Schweizer Grossbank gerade mal auf die Hälfte.

30.08.2024/kut.

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