Der Autosalon Genf ist Geschichte. Eine Neuauflage der Mobilitätsshow angeln sich jedoch die Golfaraber.
Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit, lautet ein Sprichwort.
Dies gilt besonders für das Messewesen, weil es mit der Digitalisierung immer weniger Nutzen bringt, alle Aussteller an einem Ort vereint zu haben.
Konzept nicht mehr gefragt
So ergeht es nun nach der Uhren- und Schmuckmesse Basel World auch dem Genfer Autosalon. Eine weitere Ausgabe des Genfer Autosalons werde es nicht mehr geben, teilte die Stiftung des Internationalen Automobil-Salons Genf am heutigen Freitag mit.
Bei den Autoherstellern sei der Anlass zur Mobilität in dieser Form nicht mehr gefragt, hiess es weiter vom Organisator der Messe.
Keine Planung möglich
Von den Fahrzeugherstellern seien bei der Organisation der nächsten Ausgabe nur negative Signale vernommen worden, erklärte die Stiftung zudem.
Zu viele Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit der Automobilindustrie und dem Attraktivitätsverlust der grossen europäischen Automobilmessen bestünden, um das Risiko einer Zukunftsplanung einzugehen, so die Stiftung.
Einst 700.000 Besucher
Die Automesse ist im Jahr 1905 gegründet worden.
Sie galt als eine der weltweit führenden Automobilmessen um Hunderte Aussteller um Mercedes-Benz, BMW, Volkswagen, Porsche, Audi, Toyota, Jaguar & Co. und zog meist jedes Jahr über 700.000 Besucher an.
Während der Coronavirus-Pandemie war die Show allerdings teilweise ausgefallen und in der arabischen Welt durchgeführt worden.
In diesem Jahr fand die Messe um Sportwagen & Co. in einem kleineren Format mit nur noch 20 Ausstellern – wie nunmehr bekannt – zum letzten Mal statt.
Katar profitiert
Geneva International Motor Show ist zwar Geschichte. Doch die Geneva International Motor Show Qatar in Doha soll im November 2025 weiterhin stattfinden und werde den Lead übernehmen, hiess es.
Das Emirat Katar habe die Anziehungskraft der Motorshow im Nahen Osten sogar noch weiter gesteigert.
In dieser Region kommen solche Grossanlässe noch gut bei den Firmen und Menschen an.
Swissbau als Vorbild
Messen müssen sich also ständig neu erfinden und auch preislich für Aussteller und Besucher sein.
Wie gut dies etwa bei der Basler Baumesse Swissbau gelang, hat muula.ch unlängst berichtet. Es bringt im Zeitalter der Digitalisierung nämlich nur wenig, irgendwelche Produkte und Neuheiten auszustellen.
Das Schlüsselwort lautet Erlebnisse und diese Innovationen machen die Autohersteller künftig ohne den Genfer Autosalon.
31.05.2024/kut.
