Die Schweizer Börse SIX hat eine ungewöhnlich hohe Busse an ein Unternehmen ausgesprochen. Das Vergehen ist aber auch ungewöhnlich.
Die Sanktionskommission der Schweizer Börse SIX hat gegen die Youngtimers AG eine Busse wegen vorsätzlicher Verletzung von Rechnungslegungsvorschriften ausgesprochen.
Auslöser sei das Versäumnis gewesen, einen konsolidierten Jahresabschluss für das Jahr 2022 zu erstellen, teilte die SIX am heutigen Freitag mit.
Verzicht auf Rechtsmittel
Nach Abschluss eines Untersuchungsverfahrens sei die Beteiligungsgesellschaft Youngtimers mit 200.000 Franken gebüsst worden und habe auf die Ergreifung eines Rechtsmittels verzichtet, hiess es weiter.
Somit haben die Betroffenen die Sache akzeptiert.
Der komplette Sanktionsentscheid ist aber auf der Webseite der SIX Exchange Regulation SER noch nicht verfügbar.
Vorsätzliches Verschulden
Die Firma Youngtimers habe es versäumt, einen konsolidierten Jahresabschluss für das Jahr 2022 vorzulegen, erklärte die Börse.
Gleichzeitig habe die kotierte Gesellschaft fälschlicherweise die Vorperiode 2021 rückwirkend an die nicht konsolidierte Darstellung angepasst, was zu mehreren Folgefehlern geführt habe.
Das Verschulden wurde als vorsätzlich und die Verletzung insgesamt als schwer beurteilt. Das ist also kein Kavaliersdelikt.
Meist unterschiedliche Meinungen
Das Fehlverhalten ist aber ungewöhnlich. Normalerweise geht es bei der Schweizer Börse um Versehen oder unterschiedliche Auslegung von Buchhaltungsregeln.
Vorsätzliches Verschulden und schwere Verletzungen sind insofern höchst selten bei der SIX.
Auswirkungen auf Betroffene
Bei der Festsetzung der Bussenhöhe berücksichtigte die Sanktionskommission von SIX Group AG auch die Auswirkungen der Sanktion auf den Betroffenen und das Verhalten in den vergangenen Jahren.
Mit 200.000 Franken verhängt die Börse aber eher eine hohe Strafzahlung. Normalerweise kommen Firmen mit ein paar Tausend Franken davon.
31.05.2024/kut.
