Drei dunkle Wolken am Arbeitsmarkt

Dunkle Wolken über einer grünen Wiese mit einem Baum
Trotz dunkler Wolken ist die Schweizer Beschäftigung robust. (Symbolbild: B. Hamiti / pixabay)

Der Schweizer Arbeitsmarkt ist weiterhin in extrem guter Verfassung. Einige dunkle Wolken ziehen aber wohl doch noch auf.

Die Schweizer Beschäftigung ist zwar ziemlich gut in Schuss, doch einige Sorgenfalten lassen sich angesichts der Konjunkturlage wohl nicht vermeiden.

Leichter Rückgang

Dies ist zumindest die Einschätzung der Wirtschaftsexperten der Konjunkturforschungsstelle KOF an der ETH Zürich, die am heutigen Montag ihre neuesten Werte für den Schweizer Arbeitsmarkt bekanntgaben.

Demnach sank der KOF-Beschäftigungsindikator im ersten Quartal 2024 gegenüber dem letzten Quartal 2023 um 0,5 Punkte und liegt nunmehr bei 7,5 Punkten.

Seit Mitte 2022, als der Indikatorwert einen historischen Höhepunkt erreichte, sei der Wert nun leicht rückläufig, hiess es weiter.

Vom Mittel weit entfernt

Trotzdem präsentiere sich die Lage auf dem Schweizer Arbeitsmarkt weiterhin positiv, erklärten die Experten. Der KOF-Beschäftigungsindikator liege nämlich nach wie vor deutlich über dem langjährigen Mittelwert von 1,5 Punkten.

Per saldo beurteilt eine Mehrheit der rund 4500 teilnehmenden Firmen den gegenwärtigen Bestand an Beschäftigten nach wie vor als zu niedrig.

KOF-Beschäftigungsindikator

Zudem überwiegt der Anteil jener Firmen, welche die Zahl an Mitarbeitenden in den nächsten drei Monaten erhöhen möchten, im Vergleich zum Anteil derer, die einen Beschäftigungsabbau planen.

Probleme seit einem Jahr

Doch es gibt drei Bereiche, die Sorgen bereiten. Im Verarbeitenden Gewerbe schätze eine Mehrheit der teilnehmenden Firmen den gegenwärtigen Bestand an Beschäftigten als zu hoch ein und plane daher in den nächsten Monaten einen Beschäftigungsabbau, hiess es von den KOF-Spezialisten.

In der Branche seien vor allem die Beschäftigungserwartungen für die nächsten drei Monate weiter gesunken.

Insgesamt befindet sich der KOF-Beschäftigungsindikator im Verarbeitenden Gewerbe aber bereits seit rund einem Jahr im negativen Bereich.

Mehrheit plant Stellenaufbau

Auch im Detailhandel und im Gastgewerbe sinke das Barometer gegenüber dem Vorquartal. Angesichts der radikalen Umstrukturierungen bei Detailhandelsriesen, wie etwa der Migros-Gruppe, über die auch muula.ch berichtete, ist dies nicht ungewöhnlich. Auch gehen die Umsätze im Detailhandel klar zurück.

Der Indikatorwert für die Beschäftigung ist in diesen Branchen aber weiterhin im positiven Bereich – die Zahl der Firmen dieser Branchen, die eher mit einem Stellenaufbau rechnen, überwiegt also per Saldo.

In den meisten Branchen blieb der KOF-Beschäftigungsindikator allerdings recht stabil oder stieg sogar leicht an.

Die Zuversicht am Schweizer Arbeitsmarkt sollte demnach überwiegen, denn das Barometer wies in der Vergangenheit einen Vorlauf gegenüber der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung der Beschäftigung und Erwerbstätigkeit aus.

05.02.2024/kut.

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