Die Bewilligung börsengehandelter Indexfonds auf Bitcoin hat eine Euphorie ausgelöst. Neulinge müssen sich aber auf Einiges gefasst machen.
Nur zwei Tage nach der Genehmigung von börsengehandelten Fonds (ETF) auf die Kryptowährung Bitcoin durch die US-Börsenaufsicht SEC ist der Kurs des Bitcoins stark eingebrochen.
Der Kurs der bekanntesten Digitalwährung sank auf rund 44.000 Dollar. Zuvor hatte er noch bei zirka 49.000 Dollar je Token notiert.
Vorhersagen oft verfehlt
Die US-Börsen- und Wertpapieraufsicht SEC hatte in der Nacht auf Donnerstag den Weg für ETF auf Bitcoin geebnet, wie auch muula.ch berichtete. Doch danach gab die Kryptowährung – entgegen allen Vorhersagen – deutlich ab.
«Willkommen in der Welt der Digitalwährungen» kann man da eigentlich nur sagen.
Das sind Erfahrungen, die Neulinge bei der Blockchain-Technologie durchaus machen müssen. Die Vorhersagen aller noch so tollen Gurus um Bitcoin, Ethereum & Co. stimmen nämlich kaum.
Meist gehen die Entwicklungen in die völlig andere Richtung, als die Prognosen lauten. Unverhofft kommt also relativ oft.
Enorme Verluste möglich
In der Krypto-Welt gibt es nämlich immer Überraschungen und Nuancen, die Neulinge möglicherweise nicht auf dem Schirm haben.
Kryptowährungen, allen voran der Bitcoin, sind für ihre Volatilität bekannt. Preisschwankungen von mehreren Prozenten innerhalb weniger Sekunden sind keine Seltenheit.
Neulinge sollten sich bewusst machen, dass Volatilität ein inhärenter Bestandteil des Krypto-Marktes ist, der binnen Momenten sowohl enorme Gewinne als auch Verluste mit sich bringen kann.
Rational ist dabei meist gar nichts, es sind eben noch viele junge Privatinvestoren und nur wenige Institutionelle mit einem langfristigen Anlagehorizont unterwegs.
Kriminalität und Diversität
In der Krypto-Welt hat jeder Benutzer die Kontrolle über seine eigenen Finanzen. Diese Dezentralisierung bringt Freiheit, aber auch die Notwendigkeit von Eigenverantwortung mit sich.
Das bedeutet, dass der Schutz von privaten Schlüsseln und die Auswahl sicherer Wallets egal wo auf der Welt von entscheidender Bedeutung sind.
Ständig gibt es sogenannte Phishing-Attacken, die versuchen, Ahnungslosen ihre Passwörter oder Coins abzunehmen. Es gilt also stets, Vorsicht walten zu lassen.
Bitcoin ist vielleicht das bekannteste, aber bei weitem nicht das einzige Kind im Krypto-Block. Es gibt Tausende verschiedener Kryptowährungen mit unterschiedlichen Funktionen und Anwendungsbereichen.
Das Erkunden und Verstehen dieser Vielfalt kann für Neulinge etwas verwirrend sein. Doch es ist eine überraschende und spannende Reise. Ohne sich jedoch genau über ein Projekt informiert zu haben, sollten neue Teilnehmer im Krypto-Universum keine Investition tätigen.
Neue Ausdrücke verwirren
Die Krypto-Welt hat zudem ihre eigene Sprache, die es ohnehin erst zu verstehen gilt. Begriffe wie «Blockchain», «Smart Contracts», «BTC», «Staking» und «Mining» können anfangs unklar sein.
Die Überraschung besteht für Neulinge aber darin, dass sich hinter diesen komplexen Begrifflichkeiten oft innovative Technologien verbergen, welche die Finanzwelt komplett revolutionieren. Mit etwas «Spielgeld» lohnt es sich da, zunächst erste Erfahrungen zu sammeln.
Die Krypto-Community zeichnet sich durch ihren starken Gemeinschaftssinn, aber auch durch ihre Rivalität aus. Neulinge könnten überrascht sein, wie offen und innovationsfreudig diese Gemeinschaft ist.
Newcomer nimmt man aber gerne ihre Coins rasch ab. Nicht jedes Projekt, das vielerorts empfohlen wird, ist wirklich top. Nicht selten entpuppen sich Webseiten als blosse Webseiten, wo es dahinter auch gar nicht viel mehr gibt.
Ewiges Lernen möglich
Der Krypto-Markt ruht zudem nie. Alle Werte werden 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr gehandelt. Es gibt keine Börsenöffnungszeiten. Wer morgens aufsteht, hat Stunden an Marktentwicklung verpasst und das kann verheerend sein. Es gilt also stets, in den Portfolios klare Limite zu placieren.
Für Neulinge mag die Krypto-Welt anfangs wie eine komplexe und unbekannte Galaxie erscheinen. Doch die Überraschungen, die auf sie warten, sind nicht nur Herausforderungen, sondern auch Chancen, das Potenzial der digitalen Finanzrevolution zu entdecken und zu nutzen.
In dieser aufregenden Reise durch die Krypto-Welt ist eines sicher: Es wird nie langweilig, und es gibt immer etwas Neues zu lernen.
Aber reich werden nur die wenigsten.
13.01.2024/kut.
