Der Zementkonzern Holcim verkauft sein Milliardengeschäft in Nigeria. Käufer sind erneut die Chinesen, die ihren Einfluss in Afrika erweitern.
Der Baustoffkonzern Holcim hat am heutigen Sonntag überraschend eine Milliardentransaktion bekanntgegeben.
Die Zementfirma habe eine Vereinbarung zum Verkauf seiner 83,81 Prozent der Lafarge Africa Ltd. geschlossen, teilte Holcim in einem knappen Communiqué mit.
Abschluss im kommenden Jahr
Käufer des vollständigen Geschäfts in Nigeria sei Huaxin Cement, hiess es weiter. Das Unternehmen ist ein chinesischer Zementkonzern aus Wuhan.
Auf 100 Prozent gerechnet, liege der Wert des Eigenkapitals von Lafarge Africa bei rund 1 Milliarde Dollar, rechnete Holcim vor.
Der Abschluss dieser Verkaufstransaktion werde für 2025 erwartet und stünde unter dem Vorbehalt der üblichen regulatorischen Bewilligungen, teilte Holcim zudem mit.
Strategische Zukäufe
Es ist nicht das erste Mal, dass die Chinesen in Afrika bei solchen Geschäften zuschlagen.
Bereits im Jahr 2021 hatte sich Huaxin Cement beispielsweise in Sambia und Malawi an den Zementfabriken des Holcim-Konzerns beteiligt.
Damals nahmen die Chinesen, welche Afrika als Region strategischer Investments ansehen, rund 160 Millionen Dollar in die Hand.
Aufspaltung des Konzerns
Holcim hat sich dagegen aus Wachstumsmärkten, wie Indien und Brasilien, unlängst zurückgezogen.
Zudem will der Zementkonzern sein Amerika-Geschäft abspalten und separat an die Börse bringen.
Allerdings erleidet das Vorhaben derzeit Verzug. Die Idee dahinter ist, dass die USA ganz anders als Europa auf umweltschädliche Geschäfte, wie die Zementherstellung, schaut.
Den Chinesen ist all dies wohl ziemlich egal. Sie kaufen strategisch Geschäfte zu und sichern sich damit politischen Einfluss.
01.12.2024/kut.