Allianz Suisse landet Volltreffer

Der Allianz-Konzernchef kann sich über gute Gewinne aus der Schweiz freuen. (Bild: PD)

Die Aktivitäten des deutschen Versicherungsriesen Allianz in der Schweiz laufen gut. Ein Bereich sticht im Halbjahr besonders heraus.

Die Allianz Suisse Gruppe hat in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres bei konstantem Geschäftsvolumen von rund 2,7 Milliarden Franken einen Gewinn von 146 Millionen Franken generiert. Dies stellt eine Steigerung um 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahressemester dar, wie der Konzern am Mittwoch bekanntgab.

Das operative Ergebnis der Gruppe erhöhte sich sogar um rund 20 Prozent auf 193 Millionen Franken.

Top-Wert seit Dekade

Besonders gut lief es in der Sparte Sachversicherungen, weil geringere Schäden anfielen und das Prämienvolumen aufgrund starker Nachfrage von Unternehmens- sowie Rechtschutzversicherungen konstant blieb. Die Combined-Ratio, ein Gradmesser der versicherungstechnischen Profitabilität einer Gesellschaft, verbesserte sich um 4,3 Prozentpunkte kam auf starke 89,3 Prozent zu erliegen.

Auf Nachfrage von muula.ch hiess es von dem Konzern, dass dies der beste Schaden-Kosten-Satz in einem Semester mindestens für die vergangenen zehn Jahre sei. Den Deutschen gelingt es aufgrund ihrer Erfahrungen in der Schweiz also immer besser, sich auf profitables Geschäft zu konzentrieren. Schweizer Platzhirsche sind da nämlich kaum viel besser.

Drei Viertel aus Sach-Sparte

Die niedrigeren Schadenbelastungen spiegeln sich auch im operativen Ergebnis, das um 41,8 Prozent auf 144,9 Millionen Franken stieg. 

Der Semestergewinn in der Sparte Sach, also der Betrag unter dem Strich, legte um rund zehn Prozent auf 106,8 Millionen Franken zu. Dies ist geringer als der Betriebsgewinn, weil ausserordentliche Abschreibungen auf Wertpapiere in der Folge des Ukraine- Konflikts belasteten.

Generell wird aber anhand der Resultate deutlich, dass die Allianz in der Schweiz zirka 75 Prozent ihres Betriebs- sowie Konzerngewinns mit Sachversicherungen erzielt.

Geringere Transparenz

Bei den Lebensversicherungen ging es im Kollektiv-Bereich leicht mit den Prämien nach unten. Der Konzern vereinnahmte in den ersten sechs Monaten weiterhin zirka 1 Milliarde Franken. Das operative Ergebnis im Lebensbereich sank unter anderem aufgrund abgegebenen Geschäfts im Rahmen einer Rückversicherungslösung um 16,5 Prozent auf 47,9 Millionen Franken. Der Halbjahresgewinn reduzierte sich um 16 Prozent auf 39,2 Millionen Franken.

Da die exakte Ausgestaltung der neuen Rückversicherung öffentlich nicht bekannt ist, werden Vergleiche mit den Vorjahren nunmehr erschwert.

Sinkende Eigenmittel

Auf die Frage von muula.ch nach der Entwicklung des Eigenkapitals erklärte ein Mediensprecher, dass es keinen konsolidierten Teilkonzernabschluss gebe. Der Wert in der Sachversicherungsgesellschaft sei aber um rund 42 Prozent auf 702,8 Millionen Franken abgesackt.

In der Lebensgesellschaft ging es beim Eigenkapital laut den Angaben um rund 16 Prozent auf 796 Millionen Franken nach unten. Es ist also offenbar nicht alles Gold.

Die Quote beim Swiss-Solvency-Test werde im Bereich Leben aber durch die neue Rückversicherungslösung unterstützt, hiess es weiter. Sie liege im sehr soliden Bereich von 200 Prozent. Im Segment mit Sachversicherungen betrage die Solvenzquote per Januar 2022 dagegen sogar etwas über 300 Prozent.

31.08.2022/kut.

Allianz Suisse landet Volltreffer

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