Die Verkehrsbetriebe St. Gallen VBSG sollen sich eigentlich jeden Tag um 70.000 Fahrgäste kümmern. Doch offenbar geschieht dort auch Kriminelles.
Bei den Verkehrsbetrieben St. Gallen VBSG, die letztlich unter der Leitung von Stadtrat Peter Jans stehen, passieren Dinge, die unglaublich für die Schweiz klingen.
Im Rahmen eines Bauprojekts der Verkehrsbetriebe haben das Bundesamt für Verkehr (BAV) und die VBSG festgestellt, dass beim Unternehmen eine Plangenehmigungsverfügung, also eine Baubewilligung, vorlag, die gar nicht durch das BAV erstellt wurde.
Urkundenfälschung vermutet
Das BAV habe daher bei der Bundesanwaltschaft eine Strafanzeige wegen mutmasslicher Urkundenfälschung eingereicht, teilte die BAV-Administration am heutigen Mittwoch wortkarg mit.
Es gelte zwar die Unschuldsvermutung, hiess es weiter. Die VBSG distanziere sich zudem in aller Form von dem kriminellen Vorgehen.
Doch offenbar hat sich da wohl jemand eine Bewilligung selbst gebastelt oder zumindest versagte das Vieraugenprinzip bei dem Staatsbetrieb.
Wenn das BAV aber nicht genügend Anhaltspunkte für ein Fehlverhalten hätte, würde es kaum bei der Bundesanwaltschaft so eine Anzeige erstatten und die Öffentlichkeit informieren.
Volle Aufklärung?
Laut den Abklärungen des BAV und der VBSG sind auf Basis der Verfügung allerdings keine Bauarbeiten gestartet worden.
Die Verkehrsbetriebe würden die Aufklärung des Falles, der eher an Zustände in Afrika als in der Schweiz erinnert, voll unterstützen, teilten die Behörden weiter mit.
Unterentwickeltes Land
Immer wieder kommt es in der Schweiz zu Vorfällen, die kaum an geordnete Prozesse in der öffentlichen Verwaltung eines entwickelten Industrielandes erinnern.
So gab es unlängst in Basel einen unglaublichen Bauskandal, über den auch muula.ch berichtete.
08.03.2023/kut.
