Der Markt für Wohneigentum kennt auch im zweiten Quartal nur eine Richtung. Neben dem Zinspreisanstieg wirkt sich noch ein Umstand dabei aus.
Der Markt für selbstgenutztes Wohneigentum kennt trotz des Zinsanstieges nur eine Richtung.
Für Einfamilienhäuser musste im zweiten Quartal rund 1,3 Prozent mehr bezahlt werden als im Vorquartal.
Hohe Preisaufschläge
Die Preise für Stockwerkeigentum sind mit einem Plus von 1,2 Prozent ähnlich stark gestiegen.
Dies geht aus den jüngsten Immobilienzahlen der Bankengruppe Raiffeisen vom heutigen Montag hervor.
Verglichen mit dem Transaktionspreisindex des zweiten Quartals 2022 kosten Einfamilienhäuser damit derzeit 6,1 Prozent mehr.
Bei Stockwerkeigentum sind es 5,1 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Innerschweiz legt zweistellig zu
«Im Kräftemessen zwischen dünnem Angebot und zinsbedingt höheren Finanzierungskosten behält aktuell die Angebotsknappheit weiterhin die Oberhand», erklärte Fredy Hasenmaile, Chefökonom von Raiffeisen Schweiz, zur Situation.
Die Anhebung der Leit- und damit der Hypothekarzinsen schlägt sich also noch nicht so stark nieder. Das für die Nachfrage zu geringe Angebot, über das auch muula.ch bereits berichtete, spielte eine wesentlichere Rolle.
Doch es sind nicht die üblichen Verdächtigen beim Preiszuwachs.
Im Vorjahresvergleich verzeichneten nämlich Einfamilienhäuser in der Innerschweiz ein Plus von 18,8 Prozent und der Ostschweiz von 9,8 Prozent.
Das waren die grössten Preisanstiege.
Anhaltende Zuwanderung
Weniger stark gingen die Preise hingegen in Bern mit 3,4 Prozent und der Nordwestschweiz mit 3,3 Prozent nach oben.
Beim Stockwerkeigentum haben die Preise in der Region Innerschweiz mit 11,3 Prozent am stärksten zugelegt.
Die Region Zürich verzeichnete dagegen überraschenderweise mit einem Plus von 1,4 Prozent die geringsten Preisanstiege im Vorjahresvergleich.
In der Metropole scheint aufgrund des bereits hohen Preisniveaus also langsam das Ende der Fahnenstange beim Anstieg der Wohnraumpreise erreicht zu sein, obwohl die Zuwanderung in die Stadt eigentlich anhält.
Touristenzonen gefragt
Die Aufschlüsselung der Preisentwicklung auf Gemeindetypen zeigte, dass die Hauspreise in den urbanen Gemeinden innerhalb eines Jahres mit 7,3 Prozent stärker als in anderen Gemeindetypen gestiegen sind.
Im Segment der Eigentumswohnungen verzeichneten dagegen touristische Gemeinden die stärksten Preisanstiege von 7,9 Prozent.
Mit einem Anstieg von 4,1 Prozent legten die Stockwerkeigentumspreise in Zentrumsgemeinden aber am wenigsten stark zu.
Konkrete Verkäufe berücksichtigt
Der Raiffeisen Transaktionspreisindex erscheint vierteljährlich, jeweils zu Beginn eines neuen Quartals.
Dieser misst, basierend auf Handänderungsdaten von Raiffeisen und des Swiss Real Estate Datapools (SRED), die Preisentwicklung von selbstgenutztem Wohneigentum in der Schweiz.
10.07.2023/kut.